Nein, man sei keineswegs der Meinung, alles zusammenkaufen zu müssen, sagt Gemeindepräsident Roland Wälter, auf
die ungewöhnliche Aufstockung des Immobilienbestandes angesprochen. Doch die Haltung des Gemeinderats sei klar: Bestehe die Möglichkeit, strategisch wichtige Liegenschaften in den Besitz der Gemeinde zu bringen, sollten solche Gelegenheiten genutzt werden.Die letzten Käufe im StockwerkeigentumIm Zusammenhang mit der vom Volk deutlich genehmigten Zentrumsgestaltung hatte sich der Kauf von Liegenschaften an
der Hohenemserstrasse aufgedrängt. Aber auch sonst hat die Gemeinde ihren Immobilienbestand innerhalb eines Jahrzehnts kräftig ausgebaut – im Umkreis des Gemeindehauses von null auf neun. (Selbst fern des Zentrums griff man zu – zum Glück: Eben erst liess sich dank jenes Erwerbs der neue Werkhof eröffnen.)Am Immobilienzuwachs im Zentrum fällt auf, dass jüngst nicht mehr ganze Häuser gekauft wurden, sondern bloss noch Objekte im Stockwerkeigentum. Der Gemeinde gehören neuerdings die Liegenschaften Sonne (Café/Restaurant), die benachbarte Drogerie und die anschliessende Veloinsel. Darüber befinden sich im Stockwerkeigentum Wohnungen, die weiterhin einem Dutzend Eigentümer gehören (unter denen die Gemeinde nicht zu finden ist).Anders als bei den alten Häusern an der Hohenemserstrasse, die wegen der Zentrumsgestaltung gekauft wurden, sollen die im Stockwerkeigentum erworbenen Objekte erhalten bleiben. Der Gemeinde sei es lediglich darum gegangen, «Gewerbeflächen zu sichern», sagt Roland Wälter. Insofern dient der Immobilienbesitz als Steuerinstrument.Doch der Gemeindepräsident erklärt sogleich: «Ich möchte wirklich keinesfalls den Eindruck vermitteln, dass die Gemeinde etwas anderes will als die jetzigen Mieter.» Der Gastrobetrieb und die zwei Läden auf insgesamt 420 m2 bringen der Gemeinde jährliche Mietzinseinnahmen von gut 90000 Franken. Im Untergeschoss gehören zusätzlich rund 100 m2 Lager dazu.Die Lage ist exzellent – mitten im Zentrum, ausserdem mit ausreichend Parkplätzen direkt vor dem Haus.Gekauft mit Blick in ferne ZukunftDie jüngste Übernahme der drei Immobilien im Stockwerkeigentum erfolgte also lediglich mit Blick in ferne Zukunft, wobei für später eine Fremdvermietung ebenso in Frage komme wie die Nutzung durch die Gemeinde selbst, sagt Wälter. Im 1992 bezogenen Rathaus sind alle Räume besetzt, Platzreserven sind keine vorhanden.Die Gemeinde hat aber auch sonst Spielraum; bereits am längsten in ihrem Eigentum ist das ältere Mehrfamiliengebäude hinter dem Gemeindehaus.Eine baldige Veränderung ist für den Freihof und die benachbarte Kessler-Liegenschaft zu erwarten, die der politischen Gemeinde und der Ortsgemeinde je zur Hälfte gehören. Den Auftrag, sich mit der Nutzung der Gebäude zu befassen, bekam die Gemeinde an der letzten Bürgerversammlung erteilt. Mit dem Ortsverwaltungsrat hat in dieser Angelegenheit vorletzte Woche eine erste Sitzung stattgefunden.