Die rumänische Einbrecherbande war laut einer Medienmitteilung der Landespolizeidirektion Vorarlberg ab Oktober 2021 zwischen dem Tirol und dem Aargau unterwegs und hatte es bei Einbrüchen in Firmen vor allem auf Kupfer und Altmetall abgesehen.
Die Einbrecher haben Kupfer und Altmetall gestohlen und mit Fahrzeugen der bestohlenen Firmen abtransportiert.
Für den Abtransport haben die Einbrecher teils auch Fahrzeuge der Firmen gestohlen. Diese Fahrzeuge wurden in Vorarlberg gefunden und in der Zwischenzeit den Firmen zurückgegeben.
Gemeinsame Ermittlungen des Landeskriminalamtes Vorarlberg und den Polizeien der Kantone St Gallen, Appenzell, Thurgau und Zürich führten zur Festnahme einer Gruppe Rumänen im Alter zwischen 30 und 51 Jahren. Die Männer wurden in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert. Ein Täter ist noch flüchtig; nach ihm wird mittels Haftbefehl gefahndet.
175 Einbrüche mit einem Schaden von über 1,2 Mio. Euro
Der rumänischen Tätergruppe werden 175 Einbruchsdiebstähle in Vorarlberg, Tirol sowie in den Kantonen St.Gallen, Thurgau, Zürich, Luzern, Aargau und Appenzell zur Last gelegt.
Den Wert des Diebesguts beziffert die Vorarlberger Polizei mit rund 818'000 Euro und den bei den Einbrüchen verursachten Sachschaden mit weiteren 423'000 Euro. Der Gesamtschaden beläuft sich damit auf über 1,2 Millionen Euro.
Auch ein Abnehmer der Hehlerware konnte ermittelt werden: ein österreichischer Altmetall-Kleinhändler aus Götzis. Er wird beschuldigt, Kupfer und Altmetall im Wert von ca. 220'000 Euro gekauft und mit Gewinn weiterverkauft zu haben. Der Händler ist geständig, er bestreitet aber die Mengen.
Hehler aus Götzis kaufte sich Porsches
Bei Hausdurchsuchungen an den Firmen- und Privatadressen des Abnehmers hat die Polizei 69'000 Euro Bargeld, einen Porsche Panamera und einen Porsche Carrera 911 sichergestellt. Ausserdem gefälschte Dokumente und Bankunterlagen, die eine hohe Liquidität belegen sollten - mit diesen Unterlagen hat sich der Mann von Privatpersonen Kredite in Gesamthöhe von rund 625'000 Euro erschlichen bzw. Aufschübe von eingeforderten Rückzahlungen an diese Privatpersonen erwirkt.
Einen Teil des gestohlenen Geldes brachte der Mann in seine Firma ein, den Rest verbrauchte er privat. Er wurde wegen Verdachts der Hehlerei und des schweren Betruges angezeigt und ebenfalls in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert.
Die Landespolizeidirektion Vorarlberg hebt die «ausgezeichnete grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den Polizisten der verschiedenen Kantone der Schweiz» hervor. Nur dadurch sei es möglich gewesen, die Tätergruppe zu identifizieren, die Straftaten beweiskräftig zu ermitteln und die Beschuldigten festzunehmen.