02.09.2019

Ruf nach mehr Kinderbetreuung

Nicht in jeder Rheintaler Gemeinde ist es gleich einfach, sein Kind betreuen zu lassen. Unfair, findet die SP.

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 03.11.2022
Eltern, die ihre Kinder qualifiziert betreuen lassen möchten, sollen in allen Gemeinden die gleichen Möglichkeiten vorfinden. Dieser Forderung der SP Rheintal nach flächendeckenden und bezahlbaren Betreuungsplätzen liegt eine Recherche zugrunde, die das Angebot in den Rheintaler Gemeinden untersuchte.Für Säuglinge und Kinder bis zum Schulalter existiert ein Grundangebot an Betreuungsplätzen. Doch die schulergänzende Kinderbetreuung weist erhebliche Lücken auf.Nachholbedarf ist grossDie Arbeitsgruppe mit Karin Hasler, Präsidentin SP Rheintal und Balgach, SP-Kantonsrätin Laura Bucher und Michèle Zutter, Vorstandsmitglied SP Thal-Rheineck – alle sind berufstätige Mütter – befragte Fachpersonen, Experten sowie Gemeinde- und Schulgemeindemitglieder.Mit dem Fazit, dass sich zwischen den Gemeinden grosse Unterschiede zeigen. Während beispielsweise in Widnau, Balgach, Altstätten oder Diepolds-au bereits ein Angebot von Kindertagesstätten und schulergänzender Kinderbetreuung existiert, stehen Rüthi, Rebstein, Marbach und Rheineck noch ganz am Anfang. Viele Ange-bote hängen ausserdem vom Einsatz Ehrenamtlicher ab oder es sind Private und Tagesfamilien, die einen Mittagstisch ermöglichen.Dabei könnten gute Betreuungsangebote einer Gemeinde durchaus Standortvorteile bringen. «Viele Gemeinden sind sich bewusst, dass es eine Weiterentwicklung des Angebotes braucht», sagt Laura Bucher. «Das Problem liegt meist bei den Ressourcen und Zuständigkeiten zwischen Schul- und politischer Gemeinde.»Michèle Zutter bestätigt, dass sie während der Recherchearbeit auch bei Anbietern von Betreuungsangeboten auf grosses Interesse gestossen ist. «Es sollten noch mehr Angebote entstehen, um bestehende zu entlasten.»Mit dem Angebot steige die Nachfrage, sagt Karin Hasler. Das sei auch für Arbeitgeber interessant, um gut qualifizierte Frauen im Erwerbsleben zu behalten. Sie hofft, dass sich in Zusammenarbeit mit Behörden Gruppen oder Initiativen bil-den, die das Thema aktiv vorantreiben.Hinweis: Auftakt zur Diskussionsreihe «Schulergänzende Kinderbetreuung» ist heute um 19.30 Uhr im Restaurant Frauenhof in Altstätten.

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