Gerhard HuberDie Diepoldsauer scheinen einfach nicht mehr gewinnen zu können. Auch wenn sie das bessere Team auf dem Platz sind. Wie im Cupspiel vergangenes Wochenende gegen den FC Speicher. Oder wie jetzt zum Meisterschaftsauftakt gegen den FC Rü-thi. Die Rheininsler zeigten gefälligen Kombinationsfussball und den ganzen Match über eine leichte spielerische Überlegenheit. Was aber alles nichts bringt, wenn man die wenigen Torchancen, die kreiert werden, nicht nutzen kann.Technische Mängel in der VorwärtsbewegungSo wie in der ersten Halbzeit, als FCD-Kapitän Willi Durot an einer perfekten flachen Hereingabe von Raffaele Marzano von der linken Aussenbahn genauso knapp vorbeirutschte wie wenig später sein Kollege Dario Blum nach einem schönen Pass von Durot von der rechten Seite. Die Rüthner hingegen kamen erst kurz vor dem Pausenpfiff zu einer wirklichen Torchance. Imer Kamberi brachte den Ball von links aufs lange Eck, wo aber auch Pascal Zäch wie vorher seine Diepoldsauer Mitspieler zu spät kam.Sonst tat sich nicht viel in den ersten 45 Minuten; kaum Strafraumszenen und ein Rüthner Team, das planlos agierte und vor allem in der Vorwärtsbewegung grosse technische Mängel zeigte.In der zweiten Spielhälfte tauchte der einzige auf dem Platz sichtbare Diepoldsauer Stürmer, Dario Blum, einige Male im Rüth-ner Strafraum vor Tormann Sören Keller auf, konnte aber jeweils durch die Defensivspieler der Gäste am Abschluss gehindert werden. Die spielentscheidende Aktion folgte in der 66. Minute. Rüthis Bernhard Allgäuer wurde von FCD-Goalie Stefan Stijepovic im Strafraum zu Fall gebracht. Den hierfür verhängten Penalty verwertete Jerome Lüchinger mit einem gezielten harten Schuss in die linke Ecke. Stijepovic, der sich die richtige Ecke ausgesucht hatte, war dennoch chancenlos.Wenig später folgte beinahe der Ausgleich durch die Hausherren, als eine abgerissene Flanke von Raffaele Marzano nur knapp hinter das Rüthner Torgehäuse fiel und Freistösse von Durot und Gröber nur um Zentimeter das Ziel verfehlten oder von Sören Keller gerade noch abgewehrt werden konnten. Die endgültige Entscheidung kam in der Nachspielzeit, als die Diepoldsauer in der Hoffnung auf den Ausgleich alle Kräfte nach vorne warfen. Der eingewechselte Rüthner Raphael Streule schloss einen Gegenangriff mit einem technischen Schmankerl ab. Er täuschte eine Flanke an und erwischte so mit seinem Schuss Goalie Stijepovic auf dem falschen Fuss und traf zum 2:0. So war Rüthi bei Diepoldsau sicher nicht die bessere, aber die glücklichere Mannschaft.