Rüthi zittert sich zum Sieg

Rüthis Kurzpassspiel kam zu Beginn nicht zum Laufen, weil sich immer wieder Fehler einschlichen. Appenzell war mit zwei Kontern das gefährlichere Team der ersten 20 Minuten.Es dauerte bis fast zur Hälfte des Abschnitts, ehe der Gastgeber erstmals vor dem Tor auftauchte: Pascal Zäch brachte seine Farben nach einem Doppelpass mit Bernhard Allgäuer in Führung. Nur vier Minuten später doppelte Jérôme Lüchinger mit dem geduldig herausgespielten zweiten Angriff aufs Gästetor nach. Der letzte Pass kam wieder von Allgäuer.Diese zwei Tore schienen das Spiel in die erwarteten Bahnen zu lenken. Danach zeigte Rüthi bis zur Pause, dass es bisher zu Recht mehr als doppelt so viele Punkte wie Appenzell gesammelt hat.In der Pause wechselte Trainer Tomas die Torschützen Lüchinger und Zäch aus, kurz da­rauf auch seinen Sohn Matej, den Abwehrturm. Das geschah wohl im Hinblick aufs Cupspiel vom Dienstag gegen St. Margrethen, hatte aber die kurzfristige Fol­- ge, dass Appenzell die Initiative übernahm.Viele Wechsel brechen den Rüthner SchwungDie Gäste spielten sich zusehends näher ans Anschlusstor, in der 63. Minute bewahrte Goalie Sören Keller das Heimteam noch vor dem Gegentor.Der FC Appenzell hatte seine zwei letzten Spiele gewonnen und genug Selbstvertrauen, um an die Wende zu glauben. Erst recht, als Rüthis Sven Städler nach drei Fouls innert fünf Minuten mit der Ampelkarte vom Platz flog. Sieben Zeigerumdrehungen später, nach 75 Minuten, war es so weit: Der Appenzeller Captain Jonas Signer erwischte mit einem raffinierten Heber den Rüthner Goalie Keller.Es war Rüthis zweites Gegentor im sechsten Match – und das erste, das für den Spielausgang hätte relevant sein können. Zwar schaufelte der eingewechselte Michael Heeb wenig später den Ball aus kurzer Distanz weit übers Tor – aber das zeitweise pani­- sche Rüthi beanspruchte in der Schlussphase einiges Glück, dass die Innerrhoder nicht noch zum Ausgleich kamen, der am Schluss mehr als verdient gewesen wäre.Wie ist das Geschehen aus Rüthner Sicht zu bewerten? Dusel-Sieg? Oder Ausdruck der Effizienz?Wer nach einem guten Viertel der Meisterschaft fast makellos dasteht (ein Unentschieden), darf die Interpretation mit der Effizienz für sich beanspruchen. In den zwei kommenden Spielen gegen St. Margrethen und in Triesenberg muss sich Rüthi aber steigern, um die Ungeschlagenheit zu wahren. (ys)3. Liga, Gruppe 2Rüthi – Appenzell 2:1 (2:0)Rheinblick – 100 Zuschauer – SR: Vrsajkovic.Tore: 22. Zäch 1:0, 26. Lüchinger 2:0; 75.Signer 2:1.Rüthi: Keller; Sonderegger, F. Kobler, Tomas, Kamberi; Städler, Lüchinger, Sala, Koci; Zäch; Allgäuer. Eingewechselt: Heeb, Schneider, Aebi, Sönmez, A. Kobler, Bojaxhi.Appenzell: Räss; Keller, Ulmann, Hörler, Breu; Sabani, Köppel, Büchler, Streule, Signer; Breitenmoser. Eingewechselt: Koch, Dörig, Fässler, D’Olif.Gelbe Karten: 63. Städler, 78. Breu (beide Foul). Gelb-rote Karte: 68. Städler (Foul).