Mit dem Rhyboot als sozialer Institution hat der Lauf nichts zu tun. Es wird aber mindestens einer Person von hier ein besonderer Wunsch erfüllt, der sonst unerfüllt bliebe. Berücksichtigt werden ausserdem sieben Familien, die in keiner Beziehung zum Rhyboot stehen.Der gestrige Lauf zugunsten benachteiligter Menschen führte von Salez-Sennwald nach Altstätten, wo die Teilnehmenden bei der Unterführung Alte Landstrasse von vielen Menschen, darunter vor allem einer Rhyboot-Delegation, empfangen und auf den letzten paar Hundert Metern begleitet wurden. Beim Rhyboot-Gebäude erwartete die Laufenden ein schön (mit Bogen) gestalteter Zieleinlauf und eine kleine Festwirtschaft.Ein Botschafter für jeden KantonDie zentrale Rolle bei diesem Wohltätigkeitsprojekt spielt Markus Fisch, der das Rhyboot von 2013 bis 2018 führte und im Sommer 2017 die neue Werkstätte «Bleichi» eröffnen konnte. Fisch verantwortet heute zwar die Oberengadiner Gesundheitsversorgung mit, ist aber im St. Galler Rheintal nach wie vor gut vernetzt. Für den gestrigen Lauf im Rahmen der Charity-Tour-de-Suisse wirkte Markus Fisch als Botschafter für den Kanton St.Gallen.Das landesweite Laufprojekt «Ruedirennt» für sozial benachteiligte Menschen lancierte der ehemalige Marathon- und Ultraläufer Ruedi Frehner 2011, sechs Jahre später entstand die «Ruedirennt»-Stiftung. Im Rahmen der diesjährigen Sammelaktion unter dem Motto Charity-Tour-de-Suisse läuft Ruedi Frehner alias «Ruedirennt» in 27 Tagen 27 Halbmarathons.Spendensumme doppelt so hoch wie angestrebtIn jedem Kanton ist es die Aufgabe des jeweiligen Botschafters, ein konkretes Projekt (oder Projekte) zu erarbeiten, das eigene Umfeld für die Idee zu begeistern und eine Spendensumme von 5000 Franken anzustreben.Markus Fisch teilte am Donnerstag mit, er habe in den vergangenen Monaten rund 10'000 Franken in Form von Spenden und Gutscheinen sammeln können. «Diese stolze Summe freut mich riesig», fügte er hinzu.Wie gesagt, wird einzelnen Unterstützungsbedürftigen direkt geholfen. Bei der Vermittlung notleidender, wenn nicht gar existenziell bedrohter Familien und Menschen konnte Markus Fisch auf die Mitwirkung verschiedener Beratungsdienste zählen. Unterstützt haben ihn etwa die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde, «Mütter in Not» in St.Gallen, Sozialdienste und der Entlastungsdienst Rheintal.Elsbeth Specker aus Altstätten, Vermittlerin beim Entlastungsdienst, versichert, die dank «Ruedirennt» berücksichtigten Menschen hätten Hilfe wirklich nötig.In Lenzerheide Erholung findenMarkus Fisch erklärt, es sei ihm wichtig, «nicht einfach Geld» zu überweisen, sondern sozial benachteiligten Menschen etwas zu ermöglichen, das sie sich nicht leisten könnten.Sieben Rheintaler Familien erhalten dank des Spendenergebnisses die Möglichkeit, ein Erlebniswochenende in Lenzerheide zu verbringen und in einem anonymen Umfeld auf besonders schöne, exklusive Weise etwas Erholung zu finden. Unter den Beschenkten findet sich auch ein alleinerziehender Vater, von dessen vier Kindern zwei eine Sonderschule besuchen.Die Idee, jemandem eine besondere Freude zu bereiten, gelte auch mit Blick aufs Rhyboot, sagt dessen Geschäftsführer Patrick Benz. Es gehe um die Erfüllung eines Wunsches, der sonst unerfüllt bliebe, weil weder die beschenkte Person noch die soziale Institution in der Lage wäre, das Geld aufzubringen.