01.02.2020

Rücktritt vor einem Jahr angekündigt

Warum opfern sich die Frauen?, Ausgabe vom 30. Januar

Von Carola Espanhol, AuKandidatin Kantonsratswahlen, parteiunabhängig Liste glp
aktualisiert am 03.11.2022
Mit leicht hochgezogener Augenbraue überfliege ich den Leserbrief von Markus Gasser, Au. Am Ende des Texts sind meine Stirnfalten zu einem Fragezeichen geworden.Ein Griff zum Telefon oder eine E-Mail hätte jede Sorge um uns Frauen als unberechtigt weggefegt. Ist es bezeichnend für die IG Au-Heerbrugg, dass zuerst breitgeschlagen wird und man sich dann um Fakten und genaue Informationen bemüht?Persönlich habe ich schon vor einem Jahr im Gemeinderat mitgeteilt, dass meine Zeit als kommunale Politikerin abläuft. Ich habe in diesen 14 Jahren vieles erlebt. Diesen Weg habe ich mit anderen Gemeinderätinnen und Gemeinderäten und mit vier Gemeindepräsidenten gemacht. Mein Anekdotenkästchen ist voll mit interessanten Geschichten. Es versteht sich da von selbst, dass es gute und schlechte Momente gegeben hat. Aber kein Ereignis war unüberwindbar, kein Geschäft blieb ungelöst! Im Kollegium haben wir immer eine Einigung, einen Kompromiss erarbeitet. Gerade der amtierende Gemeinderat mit Gemeindepräsident Christian Sepin ist sehr konstruktiv und aktiv.Als Politikerin auf kommunaler Ebene habe ich gelernt, dass man nicht weiterkommt, wenn man emotionale Wellen schlägt und mit dem Kopf durch die Wand will. Argumentieren, zuhören, diskutieren und dann Kompromisse schliessen – das sind die konstruktiven Elemente, welche dem Wohl der Bevölkerung der Gemeinde und der Region gelten.Eine rosarote Zeitung im Briefkasten bringt mich nicht vom Politisieren in der Öffentlichkeit ab. Im Gegenteil: Als parteiunabhängige Politikerin auf der Liste der glp stelle ich mich zur Wahl in den Kantonsrat. Also, lieber Markus Gasser, wenn Sie mich im Gemeinderat Au vermissen, dürfen Sie mich gerne am 8. März (also dem internationalen Tag der Frau) wählen.Carola Espanhol, AuKandidatin Kantonsratswahlen, parteiunabhängig Liste glpInitiative löst Problem nicht«Mehr bezahlbare Wohnungen» – der Titel tönt gut, wer würde nicht auch gerne weniger Miete bezahlen? Leider hilft diese Initiative nicht denen, die es nötig hätten. Natürlich, in einer Stadt wie Zürich eine Wohnung zu finden, die für einen Haushalt mit tiefem bis mittlerem Einkommen bezahlbar ist, ist eine Herausforderung. Nur wegen der Wohnungsnot in Grossstädten gesamtschweizerisch eine starre Quote einzuführen, ist jedoch Unsinn.In den meisten Gebieten hat es einen Überschuss an Mietwohnungen. Es ist kein Grundrecht, in Zürich City in einer trendigen Wohnung zu wohnen. Ja, es ist stossend, wenn Personen mit niedrigem Einkommen die Hälfte davon für eine angemessene Wohnung ausgeben müssen und deswegen kaum über die Runden kommen.Indem die Initiative mehr gemeinnützigen Wohnungsbau verlangt, ist dieses Problem jedoch nicht gelöst. Ich habe Bekannte, die in Genossenschaftswohnungen leben und mag ihnen die günstige Wohnung zwar gönnen, aber fast alle könnten sich durchaus eine «normale» Wohnung leisten. Wenn die von der Initiative geforderten Genossenschaftswohnungen dann doch nicht an Personen oder Familien vergeben werden, die darauf angewiesen sind, nützt sie nichts.Die meisten Genossenschaften werden sich nicht freiwillig Mieter aufbürden, die wenig verdienen. Die Bedürftigen gehen dann zugunsten von Besserverdienenden oder Leuten mit Vitamin-B leer aus. Was käme dann als nächstes? Eine Initiative zum zwingenden Inhalt von Wohnbaugenossenschaftsreglementen? Solche Dinge gehören nicht in die Bundesverfassung. Darum am 9. Februar ein klares Nein zur Mieterverbandsinitiative.Sabine Kluser, WidnauGenossenschaften dort, wo sie sinnvoll sindDer Gemeinderat Eichberg wird der kommenden Bürgerversammlung vorschlagen, den Bau und die Verwaltung von günstigen, kleinen, altersgerechten Wohnungen über eine Genossenschaft abzuwickeln. Das Projekt wurde in Angriff genommen, weil ein Bedarf an kleineren Wohnungen besteht, speziell für ältere Menschen, die auf eine zentrale Lage und altersgerechte Wohnungen angewiesen sind. Als Lösung für bezahlbaren Wohnraum scheint uns die Genossenschaft bestens geeignet.Die Lösung ergibt Sinn, weil sie für Eichberg einen Bedarf stillt. Jedoch bringt es wenig, mit einer Quote solche Projekte jeder Gemeinde aufzuzwingen.Die Bevölkerung wählt gut überlegt ihre Behördenmitglieder, die sich um die Belange ihrer Gemeinde kümmern. Eine starre Vorgabe, wie sich die Behörde in den Wohnungsmarkt einzumischen hat, hilft hier nicht.Unser föderalistisches System ist ein Erfolgsmodell. Jede Einheit kann so passend für sich die beste Lösung finden. Ich lege am 9. Februar ein Nein zur schädlichen Mieterverbandsinitiative ein – und sage damit Ja zu unserem Schweizer Erfolgsmodell.Alex Arnold, Eichberg

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