Promotion 07.04.2024

Rückläufige Inflation – Zinssenkung scheint gerechtfertigt

Zum Auftakt des zweiten Quartals zeigten sich die Börsen von ihrer ruhigen Seite. Anleger warten auf die anstehenden Ergebnisse des ersten Quartals.

Von André Weishaupt, RB Oberes Rheintal
aktualisiert am 07.04.2024

Keine Auswirkungen hatte das von der UBS angekündigte Aktienrückkaufprogramm. Bis Anfang April 2026 will das Institut für bis zu zwei Milliarden US-Dollar eigene Titel zurückkaufen.

Zwei Chefwechsel erregen Aufsehen

Ein gewisses Aufsehen erregten dagegen zwei Personalankündigungen von SMI-Unternehmen. Beim Rückversicherer Swiss Re kommt es per 1. Juli zu einem Chefwechsel. Andreas Berger, derzeit für den Bereich Corporate Solutions zuständig, übernimmt das Ruder von Christian Mumenthaler. Dieser stiess 1999 zu Swiss Re und steht dort seit acht Jahren an der Spitze. Auch der Pharmaauftragsfertiger Lonza erhält diesen Sommer einen neuen CEO. Wolfgang Wienand vom Pharmazulieferer Siegfried übernimmt die Leitung.

Die Teuerung in der Schweiz ist im März von 1,2 % auf  1,0 % zurückgegangen. Diese Entwicklung überrascht, hatte der Markt im Schnitt doch mit einem Anstieg auf 1,3 % gerechnet. Die Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) vom März scheint damit gerechtfertigt. Aufgrund der jüngsten Inflationsentwicklung sind weitere Lockerungsschritte zu erwarten. In der Folge hat sich der Franken weiter abgeschwächt. Auch innerhalb der Eurozone war die Inflation im März rückläufig. Sie ist gegenüber dem Vorjahr von 2,5 % auf 2,4 % gesunken. Damit nähert sich die Inflation auch in Europa dem Zielbereich der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2 % und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Zinssenkung.

Ölpreis auf Höchststand

Einen Strich durch die Rechnung sinkender Zinsen könnte allerdings der Ölpreis machen. Diesen haben geopolitische Risiken und rückläufige Ölreserven in den USA im Wochenverlauf auf den höchsten Stand seit Ende Oktober 2023 gehievt. Das Fass der Nordseesorte Brent kostete in der Spitze 89,99 US-Dollar. Verharrt Öl auf diesem Preisniveau, wird es wieder zum Inflations­treiber, wie der Blick zurück zeigt. Im ersten Quartal kostete das schwarze Gold durchschnittlich 81,68 Dollar. Noch ausgeprägter ist der Vorjahresvergleich: Im zweiten Quartal des vergangenen Jahres lag der Durchschnittspreis bei 79,90 Dollar.

Der Solarmodulhersteller Meyer Burger hat sich mittels ei­ner Kapitalerhöhung 207 Millionen Franken beschafft – etwas mehr als die angepeilten 200 Millionen. Dabei hat der grösste Aktionär, Sentis Capital, seinen Anteil von 10 % durch den Zukauf von Bezugsrechten sogar noch erhöht. Das Geld dient dem Aufbau von Produktionskapazitäten in den USA, die im zweiten Quartal hochgefahren werden sollen. (pd)

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