Mit 4410 Ja-Stimmen ist der Gegenvorschlag zur Initiative «Pro Windenergie» angenommen worden. 262 Personen lehnten das Geschäft ab. Damit verbunden ist eine Anpassung des Energiegesetzes: Der Kanton wird verpflichtet, rechtliche und planerische Voraussetzungen zu schaffen, damit auf dem Kantonsgebiet mindestens 10 GWh pro Jahr elektrische Energie aus Windkraftanlagen erzeugt werden können. Eine Zeitvorgabe, wie es die Initianten forderten, gibt es allerdings keine.Auf gutem Weg zur EnergiewendeHöchst erfreut über die fast 70-prozentige Zustimmung zeigt sich Fabian Ulmann vom Initiativkomitee und vom Verein Jugend pro Windrad. «Damit sind wir im Kanton auf einem guten Weg, was die Energiestrategie 2050 betrifft.» Das Ja ermögliche bei der Energiegewinnung künftig einen guten Mix verschiedener Quellen.Zufrieden ist auch Valentin Gerig von der Appenzeller Wind AG. Diese möchte im Gebiet Honegg-Oberfeld bei Oberegg zwei Windräder bauen. In einem Communiqué schreibt sie: «Das Stimmvolk ist insbesondere der Forderung der Jugend gefolgt, die sich für den Windpark in Oberegg starkgemacht hat.» Appenzell Innerrhoden habe sich modern und zukunftsorientiert gezeigt. Gemäss der Mitteilung der Appenzeller Wind AG ist die definitive Festsetzung des Projektstandorts im kantonalen Richtplan durch den Grossen Rat das Ziel. Gefolgt von einer Nutzungsplanung und der Baubewilligung. «Dabei bleiben die ordentlichen Einsprachemöglichkeiten gewahrt», so Gerig. Geht es nach den Plänen der Appenzeller Wind AG, könnten die Windenergieanlagen im besten Fall im Jahr 2026 in Betrieb gehen.Nun liegt der Ball beim Grossen Rat, der über die definitive Festsetzung des Windkraftstandortes Honegg im Richtplan entscheiden wird. Fabian Ulmann vom Initiativkomitee ist zuversichtlich, dass der Grosse Rat die Thematik sachlich beurteilen wird.Die Nachteile liegen vor allem bei den NachbarkantonenGegen die Windkraftanlage in Oberegg hatte die IG Pro Landschaft gekämpft. Deren Vertreter Dino Duelli sagt, nun gelte es, die Situation zu analysieren. Welche nächsten Schritte die IG allenfalls unternehme, sei offen. «Den wahren Knackpunkt für das Projekt sehen wir in der Interessenabwägung, die nun durch den Grossen Rat erfolgen soll – dort müssen alle Aspekte des Standortes vertieft angeschaut werden.» Das klare Ja sei darauf zurückzuführen, dass die wenigsten Innerrhoder und auch Oberegger direkt von den Windanlagen betroffen wären. Die Nachteile lägen vor allem bei den Kantonen Appenzell Ausserrhoden und St.Gallen, welche sich gegen das Projekt ausgesprochen haben.