26.08.2018

Rote Linie als Kultur-Führer

Nun hat das Städtli auch einen bedeutenden Kultur-Event. Im Turnus mit dem Fischmeilenfest und Mittelaltermarkt sollen die Rhynegger Kulturtage alle drei Jahre stattfinden. Am Wochenende war Auftakt.

Von Maya Seiler
aktualisiert am 03.11.2022
Maya SeilerBereits an der Premiere überzeugt der kulturelle Anlass mit überraschenden Einfällen. Das OK unter dem Co-Präsidium von Lorenzo Togni und Gilbert Lapp hat zusammen mit Gabriel Ma­cedo, Markus Zünd, Mirco Wyss und René Sutter ein geniales Konzept aufgestellt: An zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden werden dreizehn künstlerische Auftritte geboten; das sind drei simultane Vorführungen pro Abend. Im Löwenhof, im Waisenhauskeller und vor dem alten Feuerwehrdepot präsentieren Künstlerinnen und Künstler ab 19.30 Uhr zu jeder halben Stunde ein dreissigminütiges Kulturprogramm. Dank äusserst grosszügiger Sponsoren können die Besucher für den bescheidenen Eintritt von einer Vorführung zur andern wechseln. Sozusagen als roter Faden verbindet eine durchgehende rote Linie die drei Schauplätze – für Ortsunkundige eine bestechende Idee.Dauerregen prägte den FreitagabendWie alle anderen Anlässe im Rheintal war auch der Auftakt der Rhynegger Kulturtage am Freitag vom Wetterumsturz betroffen; in zwei Stunden fielen über 20 Millimeter Regen. Trotzdem kamen die Zuhörer in Scharen, auch wenn sie zu Beginn eher das Trockene suchten. Am besten war es diesbezüglich im Waisenhauskeller, wo der Auftritt von Philip Maloney jedes Mal vor dicht gedrängten Reihen stattfand. Andernorts waren die Zuschauer unter den Festzelten geschützt, aber darunter sammelte sich die Wassermenge in grossen Pfützen. Besonders das Trio Sorelle im Löwenhof musste unplugged gegen das Geprassel auf dem Zeltdach anspielen.Die drei Schwestern Silvia, Brigitte und Rebekka Halter aus Bern verzauberten mit leichter Klassik sowie internationaler Volksmusik auf Oboe, Horn und Violoncello das Publikum. Die jungen Damen nannten ihren Auftritt ein Heimspiel, da ihre Mutter in Rheineck aufgewachsen ist. Boogie-Woogie auf dem HackbrettViel Volk strömte von Anfang an zum alten Feuerwehrdepot, um den Hackbrett-Virtuosen und Fernsehstar Nicolas Senn zu erleben. Im Duett mit dem Pia­nisten Elias Bernet liess er traditionelle Appenzeller Volksmusik und Boogie-Woogie zum «Hack’n Roll» verschmelzen. Kriminelle Vorfälle im WaisenhauskellerEs versteht sich von selbst, dass Philip Maloney auch in Rheineck mit der einen oder anderen Leiche sowie jeder Menge schräger Gestalten und Vorfälle zu tun hatte. Mit dabei war der Schauspieler und Moderator Heinz Margot, auch er kein Unbekannter. Michael Schacht alias Maloney brachte mit Margot alle Figuren als Live-Hörspiel auf die Bühne im Waisenhauskeller. Künstler und Besucher trugen es mit Fassung, dass auch der Samstagabend eher nass war und freuten sich über Hits von Rock über Pop bis Hip-Hop, gesungen von den sieben starken Männerstimmen der Tuningforks, genoss Coun­try, Jazz oder Klassik der Swinging Party Band und lachte über die Wortspiele von Kabarettist und Slampoet Kilian Ziegler.In ähnlichem Stil geht es am Freitag, 31. August, weiter; am Samstag, 1. September, ist Partytime mit spanischen und Latino-Klängen; mit einem Frühschoppen enden die Rhynegger Kulturtage am Sonntag, 2. September.

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