09.02.2022

Rosen erreichen Luxusstatus

Bei Rosen kam es zu einem massiven Preissprung. Eine Rolle spielen dabei der Valentinstag und die Energiekosten.

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 02.11.2022
Rote, langstielige Rosen: Sie sind der Inbegriff einer blumigen Liebeserklärung. Ausgeschmückt mit etwas Grün und hübsch verpackt liegt der Kostenpunkt für ein Exemplar bei etwa zehn bis fünfzehn Franken. Im Vergleich zum üblichen Preis sind das rund 20 Prozent mehr. In der Zeit um den Valentinstag ist diese Entwicklung keine Besonderheit. «Etwa zehn Tage im Voraus ziehen die Preise an», sagt Walter Buschor, Gärtnerei Messmer, Berneck. Was in den Rheintaler Gärtnereien und Floristikgeschäften aber auffällt, sind allgemein gestiegene Einkaufspreise. Grund dafür sind vor allem Energiekosten. Zum Heizen der Treibhäuser verwenden Produzenten meist Gas – und Gas ist massiv teurer als letzten Winter.Rosen bezieht die Gärtnerei Messmer von der Blumenbörse in Mörschwil, einem genossenschaftlich organisierten Betrieb mit lokaler Produktion und internationalem Handel.Ware ist grundsätzlich genügend vorhanden, doch die Auswahl wird eingeschränkt. Wie die Blumenbörse auf ihrer Website mitteilt, reagieren einige der niederländischen Produzenten auf die derzeit sehr hohen Gaspreise und stellen ihre Gewächshäuser kalt. Das führt dazu, dass bestimmte Rosensorten und -farben nicht erhältlich sind. Der niederländische Gartenbau bezog bis Ende 2020 stark subventioniertes Erdgas. Durch den Wegfall dieser Subvention haben aktuell viele Betriebe die Winterproduktion stark eingeschränkt oder aufgegeben.Auch die Coronasituation stört nach wie vor die Lieferketten und hat bei Schnittrosenproduzenten teilweise zu Umstrukturierungen geführt. Erschwerend hinzu kommt das bekannte Problem im Transportsektor mit höheren Dieselpreisen und Personalausfällen durch Quarantäne und Krankheit.Stabiler im Preis sind Eigenproduktionen und Blumen aus der Region. An typischen Blumentagen wie dem Valentinstag bekommt man mehr Blume fürs Geld, wenn der Strauss aus Saisonalem besteht. Tulpen und Fresien zum Beispiel gibt es bei der Gärtnerei Messmer aus eigenem Anbau. Dadurch können Preiserhöhungen vermieden werden. Auch bei «Grünwerk» Altstätten wird darauf geachtet, dass die Kundschaft die gestiegenen Einkaufspreise nicht zu spüren bekommt.Es wird straff kalkuliert, auch wenn der Valentinstag dadurch kein Gewinngeschäft wird, trotz grosser Mengen an verkauften Blumen.Oft kommt es zu spontanen KäufenDie Nachfrage nach Blumen ist ungebrochen. Das schöne Wetter macht Laune, frische Farbtupfer nach Hause zu holen. Tulpen etwa sind von Preisschwankungen weniger betroffen, bestätigt Andrea Frei, Blumen Stieger in Oberriet.Hinsichtlich des Valentinstages gehen derzeit rege Bestellungen ein. «Oft kommt es auch zu spontanen Käufen», sagt sie. «Besonders bei jungem Publikum, das frisch verliebt ist.»

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