Ein Leben ohne Internet oder Smartphone? Für viele junge Menschen nicht mehr vorstellbar. Ohne Textnachrichten über WhatsApp, das Scrollen durch TikTok-Videos oder das Zocken von Fortnite Minecraft geht heute nichts mehr. Das zeigen auch die Zahlen der letzten Umfrage: Die Handynutzungszeit von Kindern und Jugendlichen lag unter der Woche bei durchschnittlich drei Stunden und 46 Minuten. Am Wochenende sind es fünf Stunden und 13 Minuten.
Fast zwei Drittel der Zehn- bis Elfjährigen in der Schweiz haben ein eigenes Smartphone. Doch worauf müssen sie im Internet achten? Und welche Möglichkeiten gibt es nebst Gefahren wie Cybermobbing? Im Pro Juventute Workshop lernten die Schülerinnen und Schüler einer sechsten Klasse der Schule Rosenberg in St.Margrethen einen gesunden Umgang mit den digitalen Medien.
Fake oder Wahrheit? Darauf sollte man achten
«Wer von euch benutzt Snapchat?», fragt Patricia Skirgaila, die Leiterin des Workshops, die Klasse. Blitzschnell schnellen die Finger in die Höhe. «Wusstet ihr, dass Snapchat jederzeit weiss, wo ihr euch befindet?», fragt sie die Sechstklässler. Einige nicken wissend, andere schauen verdutzt. Solche Unterschiede sind nicht ungewöhnlich, wie die studierte Kommunikationswissenschafterin weiss:
Die Workshops sollen helfen, dass alle lernen, wie man sich online richtig verhält.
Kindern ist teils nicht bewusst, dass Fotos, die ins Internet gestellt werden, dort bleiben, welche Informationen im Netz wahr sind oder was kritisch betrachtet werden muss. «Auch Cybermobbing ist bei Jugendlichen ein wichtiges Thema», sagt Patricia Skirgaila. Darüber hinaus sei eine gesunde Mischung zwischen Online- und Offline-Zeit wichtig. In Gruppen spielte die Klasse verschiedene Szenarien durch und lernte, wie man in solchen Momenten reagieren kann und dass man sich an die Nummer 147, das Beratungsangebot von Pro Juventute, wenden kann.
Erwachsene müssen offen bleiben und begleiten
Medien bieten neben Risiken viele Chancen: «Gamen hilft zum Beispiel beim strategischen Denken. Wichtig ist, dass Eltern nichtallesverbieten, sondern gemeinsam mit den Kindern Apps und Spielekritisch, aber optimistisch entdecken. «Eltern können nicht alles wissen. Aber sie sollten aufgeschlossen sein und ihre Kinder bei der Nutzung begleiten», sagt Patricia Skirgaila. Insgesamt zehn solcher Kurse hat Pro Juventute dieses Jahr bereits in St.Margrethen, Rebstein, Lüchingen und Altstätten durchgeführt.
Dank eines zweckgebundenen Legats sind sie sogar kostenlos. Der Workshop kommt bei den Jugendlichen gut an. «Ich fand den Kurs gut und lustig und ich habe gelernt, dass ich besser aufpassen muss und keine Fremden ansprechen darf», sagt die zwölfjährige Mia Jevtic. Lea Buccarello, die im gleichen Alter ist, fügt hinzu: «Und die Nummer 147 anzurufen, falls wir Probleme haben, war hilfreich.»
Mehr Infos zum Workshop gibt es hier.