19.10.2018

Ribel, der beliebte «Bauchfüller»

Lüchingen Mit einer traditionellen «Hülschete» im Ribelhof neigt sich das Jubiläumsjahr 20 Jahre Rheintaler Ribelmais dem Ende zu. Die diesjährige Maisernte mit geschätzten 250 Tonnen bot allen Grund zum feiern.

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 03.11.2022
Ribel hatte früher eine simple Aufgabe: Er musste die Rheintaler Familien satt machen. Heute geniesst das ehemalige Grundnahrungsmittel den Status eines Kulturgutes, dank des Vereins Rheintaler Ribelmais. Seit 20 Jahren schafft der Verein Strukturen, um die Zukunft des altehrwürdigen Getreides zu sichern.Mit Ideen den Mais unter die Leute bringenIm Ribelhof trafen sich am Freitagabend «Ribeläum»-Beteiligte und Interessierte zum festlichen Rückblick auf ein erfolgreiches Jahr. Während Jung und Alt die Maiskolben aus den Blättern schälte, nannte Geschäftsführer Hans Oppliger Zahlen. «Wir bauen 16 Mal mehr Ribelmais an als noch vor 20 Jahren.» Auf 65 Hektaren Land konnten die Landwirte dieses Jahr 250 Tonnen Ribelmais ernten. Die Menge wird immer mehr und die Ideen, den Ribel noch bekannter zu machen, immer kreativer.Um ein spezielles Maisfeld kümmert sich Peter Eugster vom Gehrenhof Lüchingen. Wie in einem Schaugarten pflanzte er 53 verschiedene Sorten Mais an. Anhand von Infotafeln erfahren die Besucher, wie der Mais in zahlreichen Möglichkeiten verwertet wird. Das Feld zeigt sich mittlerweile im dürren Herbstkleid, doch immer noch hängen einige Kolben, beispielsweise Zuckermais und Popcornmais.Ein Landwirt macht Popcorn im AargauEine Kostprobe vom Popcornmais bot Daniel Amgarten an. Der Gast aus dem Aargau brachte extra eine Maschine mit und liess die Körner poppen. Auf die Idee, Schweizer Popcorn zu produzieren, kam er anlässlich einer Arbeit als Agronomiestudent. Im Unterschied zum Ribelmais ist der Popcornmais kleiner, runder und härter. Mithilfe eines Teams gelang es ihm, die erforderliche Qualität zu erreichen. Ein Novum. Nun ist das Schweizer Popcorn als «Topcorn» auch bei Peter Eugster und der Landi Altstätten erhältlich.Nach dem Knabbern stieg die Spannung im Saal für die Prämierung des längsten Ribelmaiskolben. Meinrad Hangartner aus Lüchingen reichte mit 32,8 cm den längsten Maiskolben ein und durfte sich als Sieger auszeichnen lassen. Idee des Wettbewerbes war es, den Bezug zur Natur und zum Produkt zu unterstützen. Und wer den Ribel nicht schon von der Grossmutter kennt, dürfte ihn dank weiterführenden Aktivitäten des Vereins kennenlernen. Er verfolgt weiterhin das Ziel, bewusst ein regionales Lebensmittel zu geniessen.

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