26.10.2022

Rhinfluencer bringen das Rheintal in die sozialen Medien

Für seine neue Standortmarketing-Kampagne lässt der Verein St. Galler Rheintal Leute von auswärts das Tal erkunden – und die verbreiten dann ihre Begeisterung über das Erlebte in den sozialen Medien.

Von Max Tinner
aktualisiert am 02.11.2022
Eric aus dem Berner Oberland, das Paar Martina und Thomas aus dem Raum Stuttgart sowie die Familie Berger mit Sandrina, Luigi und Tochter Alina aus dem Solothurnischen haben in den letzten Wochen das Rheintal erkundet und zeigen nun in den sozialen Medien, was unser Tal zu bieten hat und wie schön es hier ist.  Sie tun dies auf Einladung von Rheintal.com bzw. dem Verein St. Galler Rheintal, welcher hinter der Marke steht. Ungeschminktes Rheintal: Es darf auch einmal regnenRheintal.com hat im Sommer nach Rhinfluencerinnen und Rhinfluencern gesucht – nach Influencern, die fürs Rhintl werben. Anders als Influencer, die in den sozialen Medien Produkte und sich selbst bewerben und von den Einnahmen daraus unter Umständen sogar ihren Lebensunterhalt bestreiten, sind diese Rhinfluencer Leute «wie du und ich». Dementsprechend sollen sie das Rheintal auf Instagram, Facebook und YouTube nicht mit künstlich aufgepeppten Bildern zeigen, wie professionelle Influencer es tun, sondern wahrheitsgetreu und unvoreingenommen und sozusagen das Rhintl ungeschminkt zeigen – was bedeutet: bei den Aufnahmen durfte es beispielsweise auch einmal regnen.Die Onlinevideo der Vorkampagne, bei der es darum ging, die Rhinfluencer zu rekrutieren, wurde über 400'000-mal angeschaut – Bewerbungen gab es dann aber doch nur sechs, wie Sabina Saggioro, die Geschäftsleiterin des Vereins St. Galler Rheintal, auf Nachfrage sagt. «Unzählige schauen sich solche Sachen gerne an, aber bewerben tun sich dann doch nur wenige.» Eine Auswahl habe damit aber dennoch bestanden und keineswegs die schlechteste, wie Saggioro betont.Die Gäste wohnten während ihres Wochenendaufenthalts im Rheintal nicht in Hotels, sondern bei Privatfamilien. Von dort erkundeten sie auf eigene Faust das Tal und teilten ihre Erlebnisse mit der Community. «Drei Tage pures Rheintal – ganz ohne Filter», schreibt Rheintal.com in einer Medienmitteilung dazu. Die Familie Berger genoss die Aussicht vom Hohen Kasten aufs Rheintal, bummelte durch den Altstätter Bauernmarkt, besuchte Globi im Museum Prestegg und beobachtete Störche im Riet. Eric war mit dem Velo am Alten Rhein bei Diepoldsau, stieg bei Oberriet zur Felsenburg Wichenstein hoch, erkundete die Kristallhöhle ob Kobelwald – und rühmt das Rheintal für seine Velowege. Auch Martina und Thomas erkundeten das Rheintal auf dem Velo. Vom Schloss Weinstein aus fuhren sie ins Altstätter Schollenriet, bummelten durchs Städtli Altstätten und genossen ein Konzert des Altstätter Kirchenchors. Ihnen hat es hier offenbar so gut gefallen, dass sie nach ihrem von Rheintal.com initiierten Aufenthalt bereits aus eigenem Antrieb ein zweites Mal hier waren, wie Sabina Saggioro erfreut sagt.Man möchte leben und arbeiten, wo es einem gefälltDas Standortmarketing des Vereins St. Galler Rheintal zielt allerdings nicht darauf ab, Touristen hierher zu ziehen. (Obwohl freilich viele überzeugt sind, dass das Rheintal touristisches Potenzial hätte.) Rheintal.com will vielmehr Fachkräfte aufs Rheintal und die Jobs hier aufmerksam machen. Aus der jüngsten Kampagne ist dies in keiner Weise ersichtlich. Sabina Saggioro erklärt dies so: «Eine Gegend muss man erst einmal kennen, und sie muss einem gefallen, bis man sich auch nur überlegt, sich dort nach einer Stelle umzusehen.» Die Ostschweiz – und das Rheintal besonders – wird in der Restschweiz unterschätzt und zwar massiv, ist Saggioro überzeugt. Markus Will, Privatdozent an der Universität St. Gallen für Kommunikationsmanagement, bestätigt ihr dies und bestärkt sie in ihren Bemühungen, das Rheintal als Wohn- und Arbeitsort bekannt zu machen:   «Die Ostschweiz hat enormes Potenzial. Wir sind gut, stark und dürfen selbstbewusster sein,  auch international», wird Will in der Medienmitteilung von Rheintal.com zitiert. Die Ostschweiz sei prägend und die Metropole Bodensee das Herz Europas. Entsprechend sollte man sich auch grenzübergreifend positionieren. Will lobt die Rhinfluencer-Kampagne von Rheintal.com diesbezüglich:  «Sie verbindet Regionalität und Internationalität perfekt.»Mehr zur Kampagne findet man hier.

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