Mit dem 1992 erschienen Jubiläumsband «Der Alpenrhein und seine Regulierung» wurde die Idee, den Unterlauf des Alpenrheins zu renaturieren der Öffentlichkeit vorgestellt. Vor allem von Naturschutzkreisen wurde diese Perspektive begrüsst, und seither wird für das Milliardenprojekt wacker die Propagandatrommel gerührt.Seit der Geburt der Idee sind rund 30 Jahre vergangen, und mittlerweile hat sich die Situation mit dem Klimawandel entscheidend geändert. Die kürzlich publizierten Studien dazu zeigen, dass unsere Firnfelder und Gletscher in absehbarer Zeit verschwinden werden, dass sich der Permafrost zurückbildet, dass unsere Schutzwälder in schlechtem Zustand sind, dass längere Hitze- und Trockenperioden und dagegen sintflutartige Regenfälle immer häufiger werden und dass die Verbetonisierung der Landschaft und die rasante Zunahme des Verkehrs auf Strasse, Schiene und vor allem in der Luft die ganze Situation verschärfen.Verbreitert man also die Flusssohle nach Rhesi, so sinkt der Wasserstand in Hitze- und Trockenperioden, erhöht sich die Wassertemperatur mit negativen Folgen für die Fische und andere Lebewesen. Der zu erwartende grosse Unterschied zwischen Ebbe und Flut wirft zahlreiche zusätzliche Fragen auf.In den Flugblättern des Projekts werden die künftigen Rheinauen als Naherholungsgebiet angepriesen. Die Frage ist allerdings, für wen: für Fauna und Flora oder doch eher für Spaziergänger, Jogger, Partygänger, Biker oder Wassersportler?Schliesslich noch ein Problem, von dem kaum die Rede ist: Wohin mit der riesigen Menge an Material vom Rheinvorland, das auf Flussniveau abgesenkt werden soll? Die einzusetzenden Baumaschinen und Transporter verursachen nebst Lärm und Verkehrsbelastung eine nicht zu unterschätzende Menge an CO2.Ein Marschhalt drängt sich auf! Statt die Idee der partiellen Renaturierung des Unterlaufs des Alpenrheins zu verfolgen – eigentlich um das Gewissen zu beruhigen –, müssen wir die zur Verfügung stehenden Gelder für die gesamte Regulierung des Wasserhaushalts in den Quellgebieten und somit den Zuflüssen des Rheins investieren. Es braucht also ein umfassendes Konzept auf kantonaler, nationaler und internationaler Ebene und keine Pflästerlipolitik. Ein Beispiel gibt uns die Stadt Feldkirch mit der Gestaltung der Illmündung samt Überflutungsbecken bei Gisingen. – Mit der Pflege der Hochwasserdämme sind wir bestimmt auf der sicheren Seite. Es ist höchste Zeit, sich von lieb gewordenen Vorstellungen zu trennen und neue Wege zu beschreiten. Peter Zünd Buchenstrasse 4, OberrietRauchverbot an BahnhöfenWie läppisch, dieses Rauchverbot auf Bahnhöfen! Solche Gesetze greifen je länger je mehr in die Privatsphäre jedes einzelnen Menschen ein. Ich warte nur darauf, dass das Furzen und Rülpsen auf Bahnhofarealen auch noch mittels Gesetz verboten wird. Dass dieses Rauchverbot für die Hafenbeizen zur Existenzfrage wird, ist mehr als verständlich. Es geht ja gar nicht um den Zigaretten- oder Stumpenrauch, der sich hier in der Luft verflüchtigt. Ich glaube auch nicht, dass sich Leute auf dem Bahnsteig den Lungenkrebs holen könnten. Schuld an dieser neuen Bestimmung sind natürlich schon die Raucher selbst und vor allem diejenigen, die leichtsinnig die fertiggerauchten Stummel einfach wegwerfen, d. h. wegkicken, manchmal auch noch glimmend. Liegt es da nicht auf der Hand, dass die Bestimmung: «Es ist verboten, Zigarettenstummel einfach wegzuwerfen!» das Problem auf einen Schlag lösen würde. Es gibt ja genug Aschenbecher, die bereit stehen. Man müsste einfach den kurzen Weg dorthin nicht scheuen, dann wäre auch dieses Verbot nicht nötig. So einfach ist das! (Der Schreiber dieses Textes ist Nichtraucher.)Ueli Bietenhader Mühlackerweg 7, Altstätten