Im Rahmen des partizipativen Prozesses, der die Entwicklung des Rhesi-Projektes begleitet und umfassende Informationen der Bevölkerung und den Beteiligten vermittelt, war die Rhesi-Sprechstunde dieser Tage beim Wasserwerk Mittelrheintal in Widnau zu Gast. Dabei gewannen die Interessierten einen umfassenden Einblick in die Wasserversorgung und die derzeit laufenden Pumpversuche durch das Hochwasserschutzprojekt Rhesi. «Wir freuen uns über Ihren Besuch, insbesondere auch deshalb, weil wir Ihnen damit einen Einblick in unsere Bemühungen um sicheres Trinkwasser geben können», begrüsste die Präsidentin des Wasserwerkes Mittelrheintal, Gemeindepräsidentin Christa Köppel die Besucherinnen und Besucher. Von Projektseite her wurde betont, dass die Gemeinsame Rheinkommission die existenzielle Bedeutung der Trinkwassersicherheit im Rheintal von Anfang an als äusserst sensibel eingeschätzt hat und sie deshalb die Situation auch mit grosser Sorgfalt und erheblichem Mitteleinsatz untersucht. Das Rhesi-Projekt ist noch auf der Suche nach dem nötigen ökologischen Aufwertungspotenzial für ein bewilligungsfähiges Projekt. In diesem Zusammenhang wird derzeit in Zusammenarbeit mit dem Wasserwerk Mittelrheintal abgeklärt, ob allenfalls die Widnauer Viscosebrunnen, die mitten im Rheinvorland platziert sind, um einige Meter gegen den Damm verschoben werden könnten. Der Rheinperimeter ist an diese Stelle so breit, dass es für die Gestaltung eines ökologischen Trittsteins ausreichen würde und trotzdem ein Stück Vorland bestehen bliebe. So wurden in den vergangenen Wochen und Monaten im Widnauer Rheinvorland auf der Höhe des Viscoseareals insgesamt sechs Probebrunnen geschlagen und 30 Piezometer für die Auswertung verlegt. Derzeit laufen die Pumpversuche, die einen differenzierteren Einblick in das Widnauer Grundwasservorkommen geben und als Grundlagen für spätere Entscheide dienen sollen. Allen ist klar, dass eine allfällige Versetzung der Widnauer Brunnen weder die Wasserqualität noch die Versorgungssicherheit tangieren darf. Laut Projektleiter Markus Mähr werden die Pumpversuche in diesen Tagen abgeschlossen. Die wissenschaftlich ausgewerteten Resultate sind im Herbst zu erwarten. Im zweiten Teil der Sprechstunde stellte Betriebsleiter Thomas Giger das Wasserwerk Mittelrheintal vor. Ein geschichtlicher Rückblick zeigte, wie stark diese Organisation in den Gemeinden verwurzelt ist. Bis 1947 lösten die Gemeinden die Wasserversorgung einzeln. Dann entstand ein Zweckverband, der heute fünf Gemeinden mit hervorragendem Trinkwasser versorgt. «Wasser ist ein kostbares Gut, zu dem es Sorge zu tragen gilt», heisst es auf der Homepage des Wasserwerkes Mittelrheintal. Dass hinter diesen Worten auch verantwortungsbewusstes Handeln und Investitionsbereitschaft stehen, zeigte sich bei einem Rundgang durch das Pumpwerk und die Filteranlage Viscose. Mit modernster Technik wird hier die Qualität des geförderten Grundwassers überwacht und eine sichere Verteilung gewährleistet. Im Rahmen der Sprechstunde konnten auch Fragen gestellt werden. Dabei wurde deutlich, dass sowohl das Wasserwerk als auch die Rhesi-Verantwortlichen an einer partnerschaftlichen Lösung interessiert sind. Interessiert haben an der Sprechstunde der Grundwasserzustrom, die Ergiebigkeit des Grundwasserkörpers sowie das Nutzungspotenzial für die Wasserwerke Mittelrheintal. (pd)