Fast 400 Rhenusana-Gesellschafter haben am Donnerstagabend in der Heerbrugger Kantonsschulaula alle Anträge ohne Gegenstimme genehmigt und so ihr Einverständnis mit der Geschäftstätigkeit und das Vertrauen gegenüber dem Verwaltungsrat ausgedrückt. Geschäftsführer Guido Mitterer bezeichnete den Gewinn von 738000 Franken als «recht erfreulich». Der Gewinn wird dem Eigenkapital zugeschlagen, denn die Rhenusana ist als Verein organisiert, sodass den Gesellschaftern kein Geld ausgeschüttet wird. Seit 2019 ist das Eigenkapital von 15,76 Mio. auf fast 22,4 Mio. Franken gewachsen.
[caption_left: Fast 400 Gesellschafter waren zur Rhenusana-GV in der Kanti-Aula gekommen.]Vom guten Börsenjahr profitiertBei der Grundversicherung laut KVG wurde ein Betriebsergebnis von minus 1,1 Mio. Franken und bei der Zusatzversicherung ein nur leicht positives Ergebnis von 0,1 Mio. Franken erzielt. Andererseits profitiert die Rhenusana vom guten Börsenjahr: Bei der Grundversicherung ergaben sich Kapitalerträge von 0,7 Mio. Franken, bei der Zusatzversicherung ein Plus von 1,2 Mio. Franken.Solvenzquote von 204 ProzentVerwaltungsratspräsident Christof Steger sprach von einer nochmals deutlichen Stärkung der Rückstellungen, vor allem im Zusatzversicherungsgeschäft. Die versicherungstechnischen Rückstellungen sind um gut 3,3 Mio. auf fast 17,6 Mio. Franken gestiegen. Die Solvenzquote der Rheintaler Krankenkasse hat sich in den letzten fünf Jahren von 122 auf 204 Prozent erhöht. Eine Quote von 100 Prozent bedeutet, dass die vorhandenen Reserven die Mindestanforderungen des Bundesamtes für Gesundheit gerade erfüllen.
[caption_left: Geschäftsführer Guido Mitterer (links) und Verwaltungsratspräsident Christof Steger
informierten über den Geschäftsgang der Rheintaler Krankenkasse.]Ein Problem bleibt ungelöstDer Tarifstreit (der nicht die Grund-, sondern nur die Zusatzversicherung betrifft) mit der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland ist noch immer nicht beigelegt. Mit dem Kantonsspital St.Gallen konnte Rhenusana zwar recht schnell einen neuen Vertrag abschliessen, doch mit der Spitalregion ist dies bis heute «leider nicht gelungen», wie Christof Steger sagte. Die Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland hat die Rhenusana sogar vor Gericht gezogen, weil die Krankenkasse auf ihrer Webseite Medienartikel wiedergab, die sich auf die von den Spitälern verrechneten Preise bezogen und die den Anschein erweckt haben sollen, die klagende Spitalregion verrechne überrissene Tarife. Dieser Rechtsstreit ist noch pendent.Derzeit haben viele Versicherer mit Spitalgruppen vertragslose Zustände für die Zusatzversicherung Privat und Halbprivat. Viele Versicherer hätten das Problem, dass sie mit den Spitälern Vertrage hätten, die nicht in transparenter Weise nur die Mehrleistungen für Privat und Halbprivat abgelten und so nicht den Vorgaben der Finma entsprechen, sagte Steger. Er versicherte: «Wir möchten so rasch wie möglich den vertragslosen Zustand auch mit der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland wieder aufheben», doch dazu brauche es zwei Parteien. Der Rhenusana liege keinesfalls daran, den Tarifstreit auf dem Buckel der Versicherten auszutragen.Mit den betroffenen Versicherten werde in jedem Einzelfall eine individuelle Lösung gesucht. Dies setze aber voraus, dass die Versicherten vor dem Spitaleintritt eine Kostengutsprach einholen.
[caption_left: TV-Moderator Röbi Koller outete sich als Fan von Sitzbänklis und holte Esther Meschenmoser
auf die Bühne, die einst "gute Seele" der Rhenusana, die zum Abschied eine Bank erhalten hatte. Am
Geschenk hat sie viel Freude; es hat einen guten Platz im eigenen Garten.]Verwaltungsrat Arthur Philipp geehrtSeit 30 Jahren gehört Arthur Philipp, ein «alter Leicianer», dem Vorstand an. Als er ihm beitrat, also 1992, gab es das heutige Krankenversicherungsgesetz noch nicht. Der Prämienanstieg war aber schon vor drei Jahrzehnten ein grosses Thema. Arthur Philipp bekam für seinen Einsatz Blumen überreicht und wurde später von Röbi Koller («Happy Day») erneut auf die Bühne geholt. 84-jährig ist der Mann, der 2017 den Preis der Rheintaler Wirtschaft gewann. Dem bekannten TV-Moderator verriet Arthur Philipp, als er vier gewesen sei, habe ihm eine Fee ins Ohr geflüstert, er werde 134 Jahre alt. Ob er wirklich so alt werden wolle, wunderte sich Koller und meinte: «Du häsch’s sicher falsch verstande.»