04.05.2018

Rhema regiert, Rheintal vibriert

Diese Schlagzeile setzte Reto Friedauer. Mit ihr fasste er seine Eindrücke bis zum dritten Rhema-Tag zusammen. Vor Behörden sprachen er und Jürg Röthlisberger, Astra, über Verkehr, sehr viel Verkehr.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 03.11.2022
Monika von der LindenReto Friedauer meinte wohl das Vibrieren der Musikboxen und nicht das des Strassenbelages, wenn ein Lastwagen durch ein Rheintaler Dorf fährt oder der Rex über die Bahntrasse fegt. Dennoch bestimmte der Verkehr, der regionale und der nationale, die Referate von Jürg Röthlisberger, dem Direktor des Bundesamtes für Strassen (Astra) und Reto Friedauer als Präsident des Vereins Agglomeration Rheintal.Rasche Verbesserung mit der S 18Aus Bern war Jürg Röthlisberger angereist. Damit gehörte er den etwa 20 Prozent Verkehrsteilnehmern an, die eine Fernstrecke zurücklegen. 80 Prozent des Verkehrs in der Schweiz entfallen auf Kurzstrecken.«Der Verkehr nimmt dort zu, wo es heute schon dicht ist, im Mittelland.» Deshalb müsse auch dort die Kapazität erhöht werden. Damit gab Jürg Röthlisberger dem Rheintal aber keine Absage bezüglich eines Ausbaus. «Das Astra und die Asfinag werden rasch eine Verbesserung herbringen», sagte er zum Projekt S 18. «Mit einer neuen Zollanlage sowie Anschlüssen in Kriessern und Mäder. «Wir haben zwei Autobahnen im Tal und aller Verkehr führt durch die Dörfer», knüpfte Reto Friedauer hier an. «Das ist nicht tragbar.» Als Meilenstein zu einem Agglomerationsprogramm, das in Bern genehmigungsfähig ist, bezeichnet Friedauer den am gleichen Tag gefällten Beschluss. Der Verein Agglomeration Rheintal hatte an seiner Hauptversammlung einstimmig Ja zum «Zukunftsbild Rheintal» gesagt. Es beschreibt, wie die Siedlungsstruktur in den 22 Mitgliedsgemeinden gestaltet werden könnte.Regionale Zusammenarbeit weiter ausbauenIn der Einladung zum Behördentag war Reto Friedauer noch als Vizepräsident des Vereins St. Galler Rheintal genannt worden. Am Dienstag vergangener Woche war er an die Vorstandsspitze gerutscht. Die Delegierten hatten ihn zum Nachfolger von Thomas Ammann gewählt, Nationalrat und VR-Präsident der Rheintalmesse. Also orientierte Reto Friedauer als Präsident über die Aufgaben, die der Verein im Auftrag der zwölf Mitgliedsgemeinden erfüllt. Neben dem Verkehrsthemen sind dies Integration, Umwelt, Kultur, Bildung und Freiwilligenarbeit. Als Beispiel regionaler Zusammenarbeit nannte Geschäftsleiterin Sabina Saggioro die Gründung der Logopädischen Vereinigung Oberrheintal im Jahr 1979 und jüngst das Zustandekommen des Zweckverbandes Hallenbad. Es gebe zunehmend Projekte, die einer regionalen Auseinandersetzung und Diskussion bedürften, sagte Sabina Saggioro.Mit dem Shuttle-Dienst nach HauseNach all den Reden über Stau und Verkehrsüberlastung überlegte sich vielleicht das eine oder andere Behördenmitglied, ob es einen Heli für die Heimreise buchen sollte. Denn über dem Zeltdach hörte man mehrfach einen Hubschrauber starten und landen. Der Shuttle zur Gewerbeausstellung in Altenrhein hatte seinen Dienst aufgenommen.Zur individuellen Heimreise bot sich dann wohl eher der Shuttle-Bus der RTB an.28, 29Mehr Bilder vom Behördentag finden sich auf rheintaler.ch unter Bilderstrecken.«Wir haben nichts mit Mountainbikes oder Crossrennen zu tun», sagte Hanspeter Sonderegger, Präsident des Vereins Swiss Cross. Die Institution mit Sitz in Altstätten unterstützt Menschen mit einer psychischen Erkrankung darin, zurück ins Arbeitsleben zu finden. Wie eine Überforderung am Arbeitsplatz Menschen in ein Burn out treiben kann, erklärte Sonderegger am Beispiel eines 41-Jährigen: Die Person füllte eine Leitungsposition aus, wollte immer mehr leisten, immer besser sein. Sie ignorierte alle Signale solange, bis es zum Eklat kam. Als einer von 30 Klienten pro Jahr fand der Mann Hilfe beim Sozialpartner der Rhema 2018. Mittels Einzelgesprächen und Jobcoaching begleitete der Verein ihn und seinen Arbeitgeber professionell. Dass er heute wieder arbeitet und Leitungsverantwortung inne hat, schien lange unwahrscheinlich. «Unsere Erfolgsquote liegt bei einem Drittel», sagte Hanspeter Sonderegger. Der Wert liegt über dem Schweizer durchschnitt. (vdl)Die Geschäftstelle des Vereins Swiss Cross wird von Silvia Hermann geleitet. Ein Stand ist in der Rhema-Halle 3.

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