Als «Pilzversteher» bezeichnete die durchs Programm führende Fernsehfrau Henriette Engbersen Roland Vonarburg. Dessen Wauwiler Champignons AG zieht jährlich um die 3600 Tonnen Speisepilze heran. Während Corona sei das Geschäft zweistellig gewachsen – die Leute waren daheim und hatten Zeit zu kochen. Nun, nach Corona, brechen die Zahlen zweistellig ein. Nicht nur, weil den Leuten die Zeit zum Kochen nun wieder fehlt. Viele im Publikum dürften gespannt hingehört haben, als Vonarburg auf gescheiterte Verhandlungen mit einem Kunden zu sprechen kam, der die Preise drücken wollte: «Manchmal muss man auseinandergehen, möchte man nicht zum Sklaven eines Grossabnehmers werden.»Die Nachfolge regeln und nachhaltig handelnVonarburgs Unternehmen hat einige Firmen übernommen, bei denen die Nachfolge nicht anders geregelt werden konnte. «Wir haben es nicht gesucht, aber es hat gepasst.» Mittlerweile macht man sich in der Familie Vonarburg selbst Gedanken über die Zukunft des Unternehmens. Die junge Generation ist bereit, zu übernehmen, will aber vieles anders machen – was Vonarburg begrüsst. Zur Rolle seiner Frau im Unternehmen befragt meinte er: «Sie ist mein Spiegel, mein Coach, manchmal mein Ablassventil – und was sie sagt, stimmt immer.»Es wurde auch viel über Nachhaltigkeit geredet. Pilzproduzent Vonarburg beeindruckte mit grossen Dachflächen voller Solarpanels und mit der Zersetzung von verbrauchtem organischem Substrat in einer benachbarten Anlage zu Biogas.Das Grand Resort Bad Ra-gaz wiederum nutzt Wärme der Thermalquelle zum Beheizen des Hotels. Obwohl man gewusst habe, dass sich die Investition in die Technik dafür erst nach acht Jahren rechnen würde, habe man es gemacht, sagte CEO Patrick Vogler, «heute sind wir froh drum». Nachhaltigkeit bedeutet für das Grand Resort auch, mit lokalen Produzenten zusammenzuarbeiten, was in Bad Ragaz auch bedeuten kann, dass die Hotelführung mit dem Gemüsebauer auf den Acker hinaus geht und mit ihm bespricht, womit die Rüebli gedüngt werden.Schwer beeindruckt hat Felix Keller, der Glaziologe im Engadin ist und neue Ansätze zur Rettung der Gletscher entwickelt. Ideen fliegen ihm beim Fliegenfischen am Inn zu oder beim Geigenspielen auf dem Berg. Lösungsansätze zur Umsetzung der Ideen in die Realität findet er in Hochtälern des Himalaja ebenso wie in einer Seilbahnfabrik in Flums.Motiviert die Komfortzone verlassenEssenziell für den Erfolg jeglichen Handelns ist für Keller Motivation: «Wir müssen uns begeistern können!» Er machte sogar Hoffnung, dass wir die Klimawende schaffen: «Wir hatten noch nie so viele Möglichkeiten wie jetzt.»Im Fall von Fabienne In-Albon genügte Begeisterung nicht. Die frühere Profi-Golferin erzählte, wie sie über Jahre auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro hingearbeitet hat und dann ein Bandscheibenvorfall und ein Zeckenbiss alles zunichtezumachen drohten. «Mit Tränen, Schweiss und zeitweise nah an der Verzweiflung» erkämpfte sie sich ihre Spielberechtigung zurück und schlug in Rio den Ball 16 Meter weiter als je zuvor: «Der Schlag meines Lebens.» In-Albons Botschaft: «Fast alles ist möglich, wenn wir unsere Komfortzone verlassen.»Die Referate und Interviews waren einmal mehr eine Inspiration – sicher für die Gespräche beim Apéro, dem einen oder der anderen wohl aber auch für den Geschäftsalltag. Umfrage am Gwerblertag:«An die eigene Idee glauben und einfach machen» [caption_left: Angela Zuberbühler, Balgach. (Bild: acp)]"Ich bin das erste Mal am Gwerblertag. Das Konzept finde ich super! Beim Apéro hat man Zeit genug, sich zu unterhalten. Von den Vorträgen hat mich der des Bio-Champignon-Produzenten besonders beeindruckt. Er kam sympathisch rüber, und es wirkte sehr familiär, was er über sein Unternehmen mit doch 350 Mitarbeitenden gesagt hat." [caption_left: Werner Eggenberger, Gams.]"Schön, kann man sich wieder am Gwerblertag treffen. Endlich ist wieder Kommunikation und Netzwerken in lockerem Rahmen möglich. Mir hat die Moderatorin sehr gut gefallen, sie hat das peppig gemacht. Interessant fand ich auch, was der Champignon-Unternehmer über seine nachhaltige Produktion gesagt hat und wie er dazu kam." [caption_left: Sabrina Lüchinger, Montlingen.]"Was der Glaziologe gesagt hat, hat mich beeindruckt. Eigentlich ist es eine ganz simple Idee, die er hatte, mit dem Schmelzwasser-Recycling. Damit lässt sich aber viel bewegen. Er glaubt an seine Idee und macht einfach. Spannend war auch der Vortrag des Champignon-Produzenten. Man hat jetzt Einblick, was da alles im Hintergrund abläuft." [caption_left: Thomas Haas, Widnau.]"Sehr eindrücklich fand ich den Glaziologen. Der hatte eine Idee und ist da dran geblieben, er hat einfach dran geglaubt. Diese Begeisterung hat mir sehr gefallen. Auch was der CEO vom Grand Resort gesagt hat, fand ich gut. Manchmal muss man einfach machen, und nicht alles bis zur letzten Stelle nach dem Komma ausrechnen." [caption_left: Andrea Neubauer, Eichberg.]"Die Themen waren sehr unterschiedlich. Interessant fand ich, was der Champignon-Produzent über sich und sein Unternehmen gesagt hat. Er bezieht Frau und Kinder in die Entscheidungen mit ein. Spannend war auch der Vortrag des CEO des Grand Resorts. Zu hören, welche Ideen und Ansprüche die reichen Gäste teils haben." [caption_left: Florian Oeler, Montlingen.]"Für mich ist es die erste Teilnahme am Gwerblertag. Das Thema Nachhaltigkeit interessiert mich sehr. Der Pilzproduzent hat mich beeindruckt. Er hat angefangen nachhaltig zu produzieren, weil er es wollte, nicht, weil er es musste. Beim Vortrag ging es um die Geschichte hinter dem Produkt, und auch um die Unternehmerpersönlichkeit." [caption_left: Georg Bucher, Widnau.]"Der Glaziologe glaubt an eine Vision, das hat mich beeindruckt. Er sucht Lösungen, nicht Probleme. Der Pilzproduzent hatte eine Idee und hat die dann umgesetzt. Der Mann ist ein Paradebeispiel eines Unternehmers."