Damals, am 24. Juni, informierte die Herausgeberschaft einmal mehr auf der ersten Zeitungsseite über die Abopreise. Was aktuell zu bezahlen war, sah die Leserschaft ganz oben links – im Titelkopf der Zeitung – Schwarz auf Weiss.Der «Rheinthaler» erschien damals «wöchentlich einmal am Donnerstag Mittag» und kostete bei der Expedition (also der Versandabteilung des Verlages) vierteljährlich 80 Rp., halbjährlich 1 Fr. 50 Rp. und pro Jahr 3 Fr. Bei einem Bezug durch die Post war der Abopreis leicht höher. Er betrug dann halbjährlich 2 Fr. bzw. 4 Fr. fürs ganze Jahr. Wer nur eine einzelne Zeitung kaufen wollte, bezahlte 10 Rappen.1901 erschien die Zeitung zweimal pro WocheUnter dem Titelkopf informierte der Verlag in einem Text über eine Änderung aufs zweite Halbjahr hin: «Sowohl bei der Expedition als bei allen Postämtern» könne die Zeitung zum Preise von 2 Fr. (und nun bitte Schreibweise beachten:) «abonnirt» werden. Auch vierteljährliche Abonnements würden à 1 Fr. entgegengenommen.Der «Rheinthaler», damals «ein dem Fortschritt huldigendes Volksblatt», empfahl sich natürlich schon damals auch für «Inserationen», die «namentlich in den Bezirken Ober- und Unterrheintal die grösste und wirksamste Verbreitung» fanden.[caption_left: Kürzer als diese Meldungen von 1875 können Nachrichten kaum mehr sein.]Ein Vierteljahrhundert später, 1901, erschien der «Rheinthaler» am Mittwoch und Samstag abends um 4 Uhr, und es gab als Gratisbeilage ein «Illustriertes Sonntagsblatt», am 27. April zum Thema «Heimatklänge».Auch andere Zeitungen warben im «Rheinthaler», so am 2. März 1901 der «Anzeiger vom Alpstein», dessen Abo, in der ganzen Schweiz bezogen, 3 Fr. kostete – oder 5 Fr. bei wöchentlich einmaliger Zustellung ins Ausland.Preis für Inseratezeile sank um 11 ProzentNormalerweise gibt es für Abo- und Inseratepreise zwei Möglichkeiten: Sie steigen oder sie bleiben gleich. 1922 war das anders. Zwar konnte eine Reduktion der Abopreise nicht erfolgen, «weil die Erhöhung der Abonnements bei weitem nicht mit der eingetretenen Steigerung der Herstellungskosten Schritt hielt und weil die Zeitungstransporttaxen überdies erst letztes Jahr noch um 100 Prozent erhöht und diese wesentlichen Mehrkosten nicht auf die Abonnements abgewälzt wurden».Hingegen profitierten die Drucksachenkunden von einem Preisabbau, den sie tieferen Papierpreisen verdankten. Der Preisabbau für Drucksachen betrug 10 Prozent auf Satz und Druck, der Inseratepreis wurde um 11 Prozent reduziert und zwar von 18 auf 16 Rp. pro Zeile.(Einen noch grösseren Vorteil genossen Inserenten erst wieder beim Zusammengehen von «Rheintaler» und «Volkszeitung» vor einem Jahrzehnt. Der Inseratepreis stieg leicht, dafür war die Werbung fortan in beiden Lokalblättern enthalten.)Noch mehr als heute konnten im 19. Jahrhundert schon wenige Zeilen (und somit ein Inserat zu sehr tiefem Preis) Gold wert sein. Gewiss ein grosser Teil der Leserschaft las die Zeitung nämlich von A bis Z. Sie bestand aus nur vier Seiten und war die einzige zuverlässige, regelmässig erscheinende Informationsquelle der damaligen Bevölkerung. Auch die Redaktion fasste sich kurz und rückte teils Nachrichten ins Blatt, die uns bei heutiger Betrachtung staunen lassen. So wurde etwa ein Erfolg der Altstätter Stadtschützengesellschaft am 13. März 1907 so gemeldet: «Altstätten. Die erste Gruppe der Stadtschützengesellschaft Altstätten errang letzten Sonntag am Freischiessen in St. Margrethen einen Lorbeerkranz.» Punkt, fertig. – «Kurzfutter» eine Erfindung der Neuzeit? Mitnichten.