14.10.2020

Rheintaler Unternehmen etwas optimistischer

Im Dienstleistungssektor zeichnet sich gemäss einer aktuellen IHK-Spezialanalyse eine Erholung ab. Ende August führten die IHK St. Gallen Appenzell und Thurgau die vierte Unternehmensumfrage seit Beginn der Coronapandemie durch. 457 Ostschweizer Unternehmen nahmen daran teil, davon 106 aus dem Rheintal.

Von acp/pd
aktualisiert am 03.11.2022
Rheintaler Unternehmen waren im ersten Halbjahr 2020 von der Coronakrise etwas stärker betroffen als die Kernregion Ostschweiz. Im Wahlkreis Rheintal ist der Anteil an Unternehmen mit mehr als 80% Umsatzeinbussen seit Beginn der Coronapandemie mit 10,5% mehr als doppelt so hoch wie in der Kernregion Ostschweiz (4,4%). Die hohen Verluste seien im ersten Halbjahr insbesondere im Dienstleistungssektor zu verorten gewesen, schreibt die IHK St. Gallen Appenzell in ihrer im Auftrag des AGV Rheintal durchgeführten und gestern veröffentlichten Spezialanalyse. Dagegen konnte im Industriesektor ein grösserer Teil der Unternehmen einen höheren Umsatz generieren. Insbesondere profitierten Unternehmen aus dem Bereich Hoch- und Tiefbau. 30% der befragten Firmen dieser Branche gab an, im ersten Halbjahr keine Einbussen, sondern mehr Umsatz gemacht zu haben.In Bezug auf die Umsatzentwicklung seien die Rheintaler Unternehmen leicht optimistischer als die Kernregion Ostschweiz – 22% erwarten im zweiten Halbjahr keine Einbussen; in der Kernregion sind dies 16,9%. Im Dienstleistungssektor zeichne sich eine starke Erholung ab, heisst es weiter.Eine Konkurswelle erachten Rheintaler Unternehmen als weniger wahrscheinlich, als dies Betriebe in der Kernregion Ostschweiz tun. 63,5% der befragten Rheintaler Unternehmer gaben an, aufgrund ihrer Kontakte mit Lieferanten und Kunden keine grössere Konkurswelle zu erwarten. In der Kernregion Ostschweiz sagten dies 55,9%. Insbesondere Unternehmen des sekundären Sektors im Rheintal zeigen sich zuversichtlich.Hingegen schneidet das Rheintal, was die Vorbereitungen für eine zweite Pandemiewelle angeht, in zwei von drei Kategorien (technische Infrastruktur inkl. Homeoffice sowie liquide Reserven) schlechter ab als die Kernregion. 67,7% der Rheintaler Unternehmen geben an, über ein generelles Schutzkonzept zu verfügen. 11,1% planen keine Vorbereitungen für eine erneute Lockdownphase, 5,1% der befragten Rheintaler Unternehmen befinden sich gemäss Umfrageergebnis noch in der Vorbereitungsphase.Insgesamt bestätige sich das Bild, dass im sekundären Sektor mehr Unternehmen über ein Schutzkonzept und genügend liquide Reserven verfügen, Unternehmen im tertiären Sektor jedoch die technische Infrastruktur für Homeoffice etc. besser (bzw. einfacher) bereitstellen können.Ob bis Ende Jahr Kündigungen ausgesprochen werden müssen, halten 60,6% aller befragten Rheintaler Unternehmen für unwahrscheinlich (in der Kernregion 57,2%).Knapp 55% der Rheintaler Firmen aus der Metallverarbeitung und dem Maschinenbau geben an, Kündigungen nicht ausschliessen zu können. Rheintaler Firmen aus dem Bereich Hoch- und Tiefbau kommen hier auf 40%.

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