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13 Starter, neun Medaillen: Die Bilanz der Schwarz-Gelben ist beeindruckend. Und doch fehlte das i-Pünktchen in Form eines Schweizer Meistertitels. Die fünf Kriessner, die den Final erreicht hatten, mussten in der Endausmarchung jeweils den Gegnern den Vortritt lassen.
Drei aktive Kriessner werden Vizemeister
Bei den Aktiven starteten vier RSK-Ringer. Dorien Hutter und Sandro Hungerbühler fehlten verletzt, Fabio Dietsche verzichtete wegen der Vorbereitung auf die Qualifikation für die Olympischen Spiele auf den Start. Um diese Quali ging es bis 97 kg zwischen Ramon Betschart und Damian von Euw. Der Verband hatte entschieden, dass der besser klassierte Athlet die Schweiz am letzten Qualifikationsturnier für Paris vertreten wird. Die Vorrunde war für beide Spitzenathleten kein Prüfstein, so standen sie sich im Final gegenüber.
Betschart kannte die körperlichen Vorteile des Brunners und ging mit offensiver Taktik in den Kampf. Er wollte vermeiden, in die gefährliche Bodenlage geschickt zu werden. Diese Taktik ging lange auf und die 1:0-Führung zur Pause war verdient. Danach blieb Betschart trotz knappen Vorsprungs dem Marschplan treu und brachte von Euw mit einem Angriff an den Rand der Entscheidung, doch dem Innerschweizer gelang in extremis ein Konter. So verlor Betschart 1:2. Von Euw wird am 9. Mai in Istanbul in der Gewichtsklasse bis 87 kg antreten – Betschart darf sich bis 97 kg versuchen.
Einen starken Wettkampf zeigte bis 75 kg Freistilspezialist Marc Dietsche. Er bezwang auf dem Weg in den Final unter anderem den Oberriet-Grabser Kaderinger Maurus Zogg 8:0 und bewies nicht nur in diesem Kampf sein taktisches Gespür. Im Final war Michael Portmann von den Willisau Lions eine zu hohe Hürde. Auch bis 80 kg stand mit David Loher ein Kriessner im Final. Der Start in diesen verlief aber gar nicht nach dem Gusto des Rheintalers, Joel Marti vom TV Ufhusen lag nach der ersten Bodenlage 7:0 vorn. Loher zeigte sein Kämpferherz und kam bis auf 5:7 heran. Damit war das Pulver aber verschossen und die Finalniederlage Tatsache.
Daniel Loher kam bis 86 kg mit einer Niederlage durch das Tableau. Wie bei Betschart und seinem Bruder Daniel, war diese Niederlage nicht zwingend. Danach legte er aber einen Steigerungslauf hin und schlug auf dem Weg zu Bronze mehrere Favoriten wie Marc Weber, Ilir Fetahu oder Thomas von Euw. Der Coach Mirco Hutter sprach nicht zu Unrecht vom Kriessner «Man of the Day».
Levin Meier und Joel Gächter verpassen Sieg
Auch bei den Kadetten der RSK gelang trotz starker Auftritte kein Meistertitel. Sehr nah dran war bis 53 kg Juniorenmeister Levin Meier, der im Final ungewohnt passiv agierte und so seinem Kaderkollegen Janis Bernet für einmal den Vortritt lassen musste. Der ansprechende Diplomplatz sechs gelang, ebenfalls bis 53 kg, Jonas Zäch beim ersten Auftritt bei den Kadetten. Auch Jason Gassner (bis 60 kg) musste im Final einstecken. Der Genfer Vladslav Moshkin hatte in der Vorrunde schon Joel Gächter geschlagen, wobei ihm dies mit der letzten Aktion gelang, was Bronzegewinner Gächter entsprechend ärgerte.
Ohne Zählbares blieb in der gleichen Gewichtsklasse Elio Kluser. Die Streck-Brüder Luka und Tristan gingen erstmals bei den Kadetten an den Start. Mit den Rängen drei und vier in der Klasse bis 38 kg durften sie zufrieden sein. Ein weiterer Kadetten-Debütant schaffte ebenfalls den Sprung aufs Podest: Jaron Meier wurde bis 47 kg Dritter. Sven Wicki startete bis 74 kg zu seinen ersten nationalen Titelkämpfen. Trotz Einsatz konnte er sich noch nicht auszeichnen und er landete auf Platz acht.
Dritter Meistertitel 2024 für den jungen Lio Rüegg
Der Ringerclub Oberriet-Grabs stand in Therwil mit acht Teilnehmern auf der Matte. Lio Rüegg holte seinen dritten Meistertitel im Frühling; auch Maurus Zogg, Janis Steiger sowie Timo Heeb holten Medaillen.
Lio Rüegg hat in diesem Jahr schon in der Jugend A im Greco und im Freistil Gold gewonnen. Nun gelang ihm dies auch in einer höheren Alterskategorie, bei den Kadetten (bis 42 kg). Rüegg entschied alle vier Kämpfe frühzeitig mit technischer Überlegenheit und dem Gesamtskore von 35:0 für sich. Timo Heeb holte in derselben Gewichtsklasse mit zwei Siegen die Bronzemedaille.
Bei den Aktiven wurde Janis Steiger (bis 65 kg) erst im Final bezwungen. Er unterlag dem Internationalen Nils Leutert mit 4:5 nur ganz knapp und durfte sich Silber umhängen lassen. Der Grabser Maurus Zogg gewann, ebenfalls bei den Aktiven, bis 75 kg drei seiner vier Kämpfe und holte Bronze.
Die Oberriet-Grabser Coaches Michael Goldener (hinten links), Jurek Szeibinger und Christian Graupeter (Vierter und Fünfter hinten, von links) dürfen zufrieden sein mit der starken Teamleistung.
Bild: pd
Diplome gewannen Jacob Häne als Fünfter (Kadetten, bis 42 kg) und Lendi Sulejmani als Sechster (Kadetten bis 66 kg). Für Ilir Fetahu und Matteo Tinner, die beide bei den Aktiven bis 86 kg kämpften, reichte es nicht für einen Platz unter den besten sechs.
Mit vier Medaillen und zwei Diplomen bei acht Startern kann der RC Oberriet-Grabs zufrieden sein. Die letzten Schweizer Meisterschaften des Jahres finden am 18. Mai im Kanton Wallis statt. Dann kämpfen die Aktiven, die Kadetten sowie die Frauen in Illarsaz um die Freistil-Meistertitel.
