Dass es schwer würde, gegen Flawil zu gewinnen, war den Rheintalerinnen bewusst. Ihr Vorsatz, die Favoritinnen zu ärgern, wurde schon beim Einspielen durchkreuzt: Torhüterin Silvana Koba verletzte sich am Fuss, das Team musste auf sie verzichten. Wenig später musste Linkshänderin Gabi Müller gepflegt werden, konnte aber nach der Behandlung weiterspielen.
Gegen Flawil klare Steigerung nach der Pause
Trotzdem konnten die Rheintalerinnen zu Beginn mit den Fürstenländerinnen mithalten. Aber spätestens nach der ersten Zeitstrafe setzten sich die Gäste ab. Immer wieder fanden sie Lücken und kamen auch mit Tempogegenstössen zu erfolgreichen Abschlüssen. Das Team-Time-out von Coach Stefan Thür brachte, wie auch die rote Karte einer Flawilerin, keine gewünschte Veränderung. Halbherzige Abschlüsse, technische Fehler und eine lückenhafte Verteidigung liessen die Favoritinnen ihren Vorsprung immer weiter ausbauen.
Die zweite Halbzeit verlief wesentlich besser als die erste. Im Angriff wurden viele Lücken herausgespielt, die auch genutzt wurden. Und als die Spielmacherin der Gäste mit einer Personendeckung aus dem Spiel genommen wurde, hatten die Rheintalerinnen die Kontrolle über die Verteidigung. Auch die junge Torfrau Sarina Enzler unterstützte das Team mit vielen Paraden. So verloren die Rheintaler zwar das Spiel deutlich mit 27:34, konnten aber immerhin die zweite Halbzeit «gewinnen».
Schlechte Abschlüsse und technische Fehler
Am Sonntag reisten die Rheintalerinnen zu den Nachbarinnen vom HC Goldach-Rorschach. Diesmal wollten sie von Anfang an bereit sein. Eine kompakte Verteidigung und ein sicheres Durchspielen im Angriff erwartete Coach Thür von seinen Spielerinnen. Co-Trainer Markus Mätzler ermutigte die Frauen, an den positiven Dingen vom Vortag anzuschliessen.
Nach ausgeglichenem Beginn setzte sich Goldach-Rorschach leicht ab. Die Rheintalerinnen kamen zwar regelmässig zu Abschlüssen, scheiterten aber mehrmals an der Torhüterin. So konnte Go-Ro seinen Vorsprung weiter ausbauen, zur Pause führte das Heimteam mit 14:9.
Nach der Pause gelangen Rückraumspielerin Hannah Indermaur einige Tore aus der Distanz, dennoch konnte der HCR den Anschluss nicht herstellen. Die erfolgreichen Abschlüsse blieben weiterhin mehrheitlich aus, zusätzlich schlichen sich einmal mehr zahlreiche technische Fehler ein. Hinzu kamen einige Zeitstrafen und Siebenmeter, die auf Kommunikationsprobleme in der Verteidigung zurückzuführen waren – der Rückstand vergrösserte sich laufend. Trotz grossem Kampfgeist fanden die Rheintalerinnen keinen Weg zurück ins Spiel. So holten sich die Frauen aus der Bodenseeregion mit einem klaren 26:16-Sieg die zwei Punkte.
Für das Frauenteam des HC Rheintal gilt es nun, kühlen Kopf zu bewahren und sich nicht herunterziehen zu lassen.
Rheintal: Jael Eder, Sarina Enzler, Franziska Forter, Vanessa Gächter, Hannah Indermaur, Gabi Müller, Hannah Rentzmann, Aylin Ritter, Jeanine Roth, Chiara Saxer, Verena Schlichtling, Nadine Vetsch, Chiara Zoller.
2. Liga, Rangliste: 1. Arbon II 8/16, 2. Flawil 8/11, 3. Appenzell 7/7, 4. Goldach II 7/6, 5. Rheintal 7/4, 6. Brühl 7/0.