23.12.2020

Rheintaler Busunternehmen übernimmt Seelinien

Die Bus Ostschweiz AG mit Sitz in Altstätten erhält den Zuschlag für zwei Buslinien in der Region Rorschach.

Von Jolanda Riedener
aktualisiert am 03.11.2022
Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2021 gibt es am Bodensee neue Buslinien. Im Mai hat das kantonale Amt für öffentlichen Verkehr die Linien 252 (Goldach – Rorschach – Tübach – Rietli) und 253 (Goldach – Thannäcker – Rietli) öffentlich ausgeschrieben. Da die deutlich umfangreichere Bestvariante mit höheren Kosten verbunden gewesen wäre, fand nur eine Ausschreibung einer reduzierten Variante statt.Fünf Busunternehmen haben Offerten eingereicht, steht in einer Mitteilung des Kantons. Den Zuschlag erhalten hat die Bus Ostschweiz AG aus Altstätten: «Ihr Angebot überzeugt sowohl mit dem günstigsten Preis wie auch der besten Qualität.» Bei den mit 40 Prozent gewichteten Qualitätskriterien erreichten vier der fünf Anbieter sehr gute Werte. Laut Patrick Ruggli, Leiter Amt für öffentlichen Verkehr, geht es hierbei um das Störfallmanagement oder ob Anschlüsse zwischen Bus und Bahn auch bei Stau gewährleistet sind. Ein weiteres Kriterium betrifft die Fahrzeuge, auch ihre Ökologie. Zudem wurden Distribution und Erfahrung der Bewerber bewertet. Ausschlaggebend für die Vergabe sei aber vor allem der Preis gewesen, der mit 60 Prozent gewichtet wurde.Die bisherige Betreiberin des Seebusses, die Verkehrsbetriebe St. Gallen, muss sich per Ende 2021 aus der Seeregion zurückziehen. Neben der Bus Ostschweiz AG werden im Einzugsgebiet überregionale Linien von Postauto betrieben.100 Fahrzeuge, Netz von 440 KilometernDie Bus Ostschweiz AG ist schon mit der Linie 305 in der Region tätig, verkehrt als RTB Rheintalbus zwischen Rheineck, Altenrhein und Rorschach. Für das Altstätter Unternehmen sei die Gebietserweiterung eine ideale Ergänzung, sagt Hans Koller, Leiter Markt der Bus Ostschweiz AG. Es entspreche der Strategie des Unternehmens, das Marktgebiet dort zu erweitern, wo es sinnvoll sei. Mit knapp 100 Fahrzeugen, 39 ÖV-Linien und einem Netz von 440 Kilometern stellen die zwei Linien in der Region Rorschach keine grosse Erhöhung dar.«Es ist ein kleiner, aber nicht unwichtiger Teil», so Koller. Dass sich das Unternehmen vor allem im Preis von der Konkurrenz abhob, habe mit der Übernahme des Busdepots in Rorschacherberg zu tun. «Wir können es für den nördlichen Teil des Unternehmens ideal nutzen.» So etwa für die Verbindungen in St. Margrethen oder Heerbrugg. Das Hauptdepot befindet sich in Altstätten.Die Bus Ostschweiz AG ist ein regional verankertes Unternehmen mit einer Firmengeschichte, die bis ins Jahr 1897 zurückreicht: Damals erfolgte die Betriebseröffnung der elektrischen Strassenbahn von Altstätten nach Berneck. Die Firma betreibt auch die Liniennetze Bus Sarganserland Werdenberg sowie Wil Mobil.Die Anpassungen im Busnetz der Region Rorschach haben auch mit baulichen Veränderungen zu tun: Am 13. Dezember nahm Goldach den neuen Bushof in Betrieb sowie eine neue Haltestelle, die sich aus der Umfahrung Mühlegut ergeben hatte. Weitreichende Veränderungen ergeben sich für die Gemeinde Tübach, die künftig aus Goldach und Rorschach erschlossen wird. Auch auf der Linie 305 nach Rheineck ergeben sich Verbesserungen: Es gibt einen Anschluss bis in den Rheinpark.Der Vergabeentscheid ist noch nicht rechtskräftig und kann von den unterlegenen Anbietern beim kantonalen Verwaltungsgericht angefochten werden.

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