82 Einwohnerinnen und Einwohner weniger hatte das Appenzeller Vorderland am 31. Dezember 2020 im Vergleich mit einem Jahr zuvor. Prozentual am meisten verloren hat Grub mit 3,1 % (30 Einwohner), gefolgt von Lutzenberg, wo das Minus 2,7 % und 35 Einwohner beträgt.Dies ist weder in absoluten Zahlen noch prozentual ein bedeutender Rückgang, dennoch fällt auf, dass das Vorderland (zu dem hier auch das um 1,9 % gewachsene Oberegg AI gehört) Einwohner verliert, während Ober- und Unterrheintal stets Einwohner dazu gewinnen. Im oberen Rheintal beträgt das Wachstum 0,8 % (264), im unteren Rheintal 1,2 % (609).Am meisten gewachsen sind Thal und WidnauDen grössten Bevölkerungszuwachs hat Widnau erfahren. 172 Einwohner mehr hat die Mittelrheintaler Grossgemeinde, 2019 waren es 154. Total wohnen nun 9858 Personen in Widnau – geht die Entwicklung so weiter, knackt Widnau per Ende 2021 die 10 000er-Marke. Prozentual den grössten Zuwachs erfuhr Thal, das um 2,5 % mehr Einwohner hat als Ende 2019. Die Gemeinde zählt vier Dörfer und neu 6665 Einwohner.Den zweiten Rang im prozentualen Zuwachs belegt Rebstein. 99 Einwohner mehr wohnen dort im Vergleich mit 2019. Dies liegt daran, dass im letzten Jahr in Rebstein ganze neue Quartiere bewohnt wurden. Die grösste Gemeinde der Region bleibt Altstätten mit neu 11891 Einwohnern. Das Wachstum beträgt dort 52 Personen oder 0,4 %. Damit liegt Altstätten bezüglich Wachstum in der Gruppe, die um weniger als ein Prozent gewachsen ist. Ihr gehören auch Oberriet, Diepoldsau, St. Margrethen und Rheineck an. Im Minus liegt nur Berneck.Rheineck wuchs seit 2000 am wenigstenAuch der 20-Jahres-Vergleich zeigt, dass das Vorderland mit nur +1,3 % dem Rheintal hinterherhinkt. Besonders das untere Rheintal ist stark gewachsen – allerdings nicht Rheineck, das als geografisch kleine Gemeinde gar nicht stark wachsen kann.Gewachsen ist auch der Anteil ausländischer Staatsangehöriger: Ende 2000 machten sie 19,7 % der Bevölkerung von Rheintal und Vorderland aus, jetzt sind es 25,9 %. Besonders zeigt sich dies in St. Margrethen, Au und Rheineck.«Andere» auf dem VormarschReligionen In einigen Dörfern gerieten die traditionellen Kirchen in den letzten Jahren in Bedrängnis: Sie taten sich schwer, Personal für Amtsposten zu finden, Fusionen und der Einsatz von Kuratoren waren die Folge. Die Probleme der Pfarreien und Kirchgemeinden lassen sich auch statistisch untermauern. Die Rheintaler und Vorderländer Gemeinden führen in der Statistik die Kategorien «römisch-katholisch», «evangelisch-reformiert» und «andere». Letztere umfasst grössere Religionen wie etwa den Islam ebenso wie konfessionslose Einwohner.Die Auswertung der Daten im 20-Jahr-Vergleich zeigt: Die traditionellen Kirchen sind im Krebsgang, die «Anderen» auf dem Vormarsch. Zu Beginn dieses Jahrtausends machten die Katholiken noch 53,5 Prozent der Bevölkerung von Rheintal und Vorderland aus, 20 Jahre später sind es noch 42,3 %. Der Anteil Reformierte sank von 28,5 auf 20,2 %. Die dritte Kategorie weist hingegen einen mehr als verdoppelten Wert auf: Ende 2000 waren die «Anderen» 18 % der Gesamtbevölkerung, Ende 2020 sind sie 37,5 %. Den grössten Zuwachs verzeichneten St. Margrethen, Au, Wolfhalden und Thal. Die traditionellen Konfessionen halten sich in kleinen Gemeinden am besten – positive Werte gibt’s aber nur bei den Reformierten in den Gemeinden Oberriet (+1,6 %) und Rüthi (+0,2 %).