Arthur Müggler, Schweizer Meister von 1987 im Fallschirm-Zielspringen, ist 61 und kann altershalber höchstens acht Jahre an der Verbandsspitze bleiben. Die Zeit gedenkt er auch dafür zu nutzen, «das Rheintal vermehrt in die Schweiz hineinzutragen» und dem aus Rheintaler Sicht unzulänglichen Randregion-Image des Tales entgegenzuwirken.Der Verwaltungsratspräsident der Altstätter Arthur Müggler & Co. AG (25 Mitarbeitende, davon zwei Lehrlinge) weiss inzwischen, wie viel nötig ist, damit ein Verband wie Gebäudehülle Schweiz und sowieso eine Region wie das St. Galler Rheintal von der nationalen Politik gebührend wahrgenommen wird.Stets auch das Wohl der Allgemeinheit im SinnDer diplomierte Dachdeckermeister hatte 1991 den Betrieb des Vaters übernommen und bis 2020 geführt. 2004 bildete er sich zum Experten Gebäudehülle und 2009 zum Energieberater mit eidgenössischem Fachausweis weiter.Abseits der breiten Öffentlichkeit hat Arthur Müggler schon mehrere wichtige Funktionen ausgeübt. Nachdem er innerhalb des Verbandes zwölf Jahre in der Wärmetechnischen Kommission und 32 Jahre – davon 20 als Präsident, bis 2017 – in der Technischen Kommission Steildach mitgewirkt hatte, wurde er vor zwei Jahren Mitglied des Zentralvorstandes.Dem Zentralverband hatte er bereits zwei Jahre als Mitglied der Geschäftsprüfungskommission gedient, und in der Sektion Rorschach Rheintal Sarganserland wirkte Arthur Müggler acht Jahre als Kassier.Obschon Interessenvertreter, hat der Altstätter stets das Wohl der Allgemeinheit vor Augen. Dafür spricht sein 16-jähriges Wirken als Kompaniekommandant in der Feuerwehr (bis ins Jahr 2000), die zwölfjährige Zugehörigkeit zum Altstätter Primar- und Oberstufenschulrat (bis 2012) und seine Präsidentschaft innerhalb der Baukommission, als das Oberstufenschulhaus Wiesental erweitert wurde. Im Vorstand der FDP Rheintal vertrat er bis in diesem Jahr während langer Zeit das Gewerbe.Private beim Sanieren «eher zaghaft»Als Nachfolger des Glarners Walter Bisig an der nationalen Gebäudehülle-Verbandsspitze hat Arthur Müggler den Blick auf die Energiestrategie 2050 gerichtet, die tatkräftig mitzutragen ihm ebenso am Herzen liegt wie das fachtechnisch korrekte Sanieren.Die Erneuerung von älteren Gebäuden zielstrebig voranzutreiben, sei dem Verband nicht nur aus Eigeninteresse wichtig. Anders als die diesbezüglich konsequente Industrie verhielten sich private Eigentümer eher zaghaft. Als überdurchschnittlich nimmt Arthur Müggler den Nachholbedarf im Rheintal wahr, wo rund zehn Unternehmen dem Verband Gebäudehülle angehören.Für sie bedeutet Mügglers Präsidentschaft ab dem nächsten Jahr eine grössere Verbandsnähe und die Möglichkeit, besonders schnell über Aktuelles im Bilde zu sein, weil Arthur Müggler als Sektionsmitglied aktiv zu bleiben gedenkt.Wertvolle Kontakte, auch zu StänderätenIn seiner Zeit als Präsident der Technischen Kommission Steildach organisierte Arthur Müggler viele Fachtagungen. An der Verbandsspitze erfreut er sich einer guten Vernetzung, nicht zuletzt dank der Mitwirkung des eigenen Verbandes bei «Bauen Schweiz», dem Dachverband der Schweizer Bauwirtschaft. Es ergeben sich wertvolle Kontakte, unter anderem zu Ständeräten wie dem Nidwaldner Hans Wicki oder dem Bündner Martin Schmid. Mügglers Bestreben, das Rheintal bekannter zu machen, kann auch bedeuten, dass der eine oder andere Anlass in unserer (mitten im Herzen Europas gelegener) «Randregion» stattfinden wird. Selbst dem «abgelegenen» Dorf Klosters wird Mitte Januar die Ehre zuteil, den Schweizerischen Gewerbeverband im Rahmen dessen Winterkonferenz als Gast zu haben.Gesamtarbeitsvertrag neu aushandelnIn der Paritätischen Landeskommission Gebäudehülle, die den Gesamtarbeitsvertrag aushandelt, ist Arthur Müggler einer der vier Unternehmer, die zusammen mit einer vierköpfigen Gewerkschaftsvertretung die Regeln erarbeiten. Im Hinblick aufs Jahr 2024 wird der Gesamtarbeitsvertrag neu ausgehandelt. Arthur Müggler hält gute, zeitgemässe Arbeitsbedingungen zugunsten einer gewissen Flexibilität der Mitarbeitenden für wichtig. Angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien aber Lösungen zu finden, die keinen finanziellen Zuschlag für Arbeit abends oder samstags erforderten.Sein neues Amt tritt Arthur Müggler am 1. Januar an. Er ist sodann Präsident eines Verbandes, dem landesweit etwa 700 Firmen mit mehreren tausend Mitarbeitenden angehören. Für sie leistet Müggler ein Pensum von 50 Prozent.Eine einschneidende räumliche Änderung, die Arthur Müggler schmunzelnd erwähnt, kommt da gerade recht. Nachdem er sich jahrzehntelang mit zwei oder drei Mitarbeitenden ein Büro geteilt hatte, erfreut er sich seit Mai dieses Jahres erstmals eines eigenen Büros.