Die Favoritenrolle war klar verteilt, so spielen die Berner nicht nur in der höchsten Liga, sie sind auch zweifacher Schweizer Meister sowie viermaliger Cupsieger (zuletzt im 2023). Die Gators hatten aber nichts zu verlieren und konnten so unbeschwert aufspielen.
Doch Köniz Bern riss sofort das Spieldiktat an sich. Noch bevor die Gators in Ballbesitz kamen, verbuchten die Gäste nach 48 Sekunden das 1:0 mit einem unwiderstehlichen Weitschuss. Die Oberklassigen zeigten ihre ganze Klasse. Zwei Minuten später hatte Köniz einen Eckball; die Gators waren noch am Wechseln, als der finnische Weltstar Rasmus Kainulainen die Chance erkannte und Nelio Rottaris anspielte, der das 2:0 erzielte.
Die Rheintaler hatten sich noch nicht ans hohe Tempo des Gegners gewöhnt und blieben mit Defensivaufgaben beschäftigt. In der achten Minute war es der schwedische Stürmer Felix Abrahamsson, der mit einer Einzelleistung und einem präzisen Abschluss via Lattenkreuz Köniz’ Führung auf 3:0 ausbaute.
Erster Gators-Abschluss findet den Weg ins Tor
Keine Minute später schossen die Rheintaler erstmals auf das Berner Tor – und trafen zum 1:3. Torschütze war Lasse Paus auf Assist von Rjano Ryser. Dieser Treffer liess die über 500 Fans jubeln, die ohnehin starke Stimmung erreichte das nächste Level. Die Berner liessen sich aber nicht verunsichern. Kurz später war es das Sturmduo Kainulainen und Miska Mäkinen, das die Gators-Abwehr mit einem Querpass schachmatt setzte, belohnt mit dem 4:1. Danach entspannte das Spiel sich, die Rheintaler fanden besser hinein.
In der 17. Minute war es aber wieder ein Präzisionsschuss, der via beide Pfosten zum 5:1 im Tor landete. Kurze Zeit später stand Gators-Stürmer Mirco Hunziker nach präzisem Zuspiel von Lui Langer alleine vor Köniz’ Torhüter. Hunziker erwischte diesen zwischen den Beinen und erzielte das 2:5. 17 Sekunden vor Ende des ersten Drittels trafen die Gäste aber noch zum 6:2.
Zu Beginn des zweiten Drittels mussten die Gators dann in Unterzahl agieren – weil die Pausenbesprechung zu lange dauerte. Das offizielle und etwas kuriose Verdikt hiess Spielverzögerung. Die abgebrühten Berner liessen sich nicht zweimal bitten – und trafen zum 7:2.
Mutiger Auftritt trotz des hohen Rückstandes
Die Gators zeigten sich im zweiten Drittel mutiger. Sie gewöhnten sich langsam ans Tempo, wandelten den zunehmenden Ballbesitz aber nicht in Chancen um. Knapp vor Spielhälfte kassierte Köniz eine Strafe wegen eines Stockschlages. Die Rheintaler agierten im Powerplay abgeklärt und verkürzten durch Philipp Heule auf 3:7. Die Berner blieben dann aber dominant, trafen bis zur zweiten Pause aber nicht mehr. Das Remis im zweiten Abschnitt war für die Gators ein schöner Erfolg.
Zu Beginn des dritten Drittels konnten die Rheintaler eine Überzahl nicht nutzen. Die Gäste schonten nun einige Stars, sie erhöhten in der 46. Minute aber doch auf 8:3. Die Gators hatten aber weitere Chancen und waren sehr engagiert, ein Tor gelang ihnen aber nicht mehr. Im Gegensatz zu Köniz, das auf 9:3 erhöhte. Immerhin: Eine Stängeli-Niederlage blieb den Gators trotz Unterzahl in der Schlussphase erspart.
So endete das Spiel 3:9. Als bester Rheintaler wurde Lui Langer gewählt, der den Kampfgeist des Teams symbolisierte. Die Gators waren engagiert und mutig, das zweite Drittel gestalteten sie gar ausgeglichen. Köniz hatte sich die Aufgabe wohl leichter vorgestellt und musste über zwei Drittel mit dem ganzen Team, also auch mit allen Aushängeschildern spielen. Die Rheintaler zeigen sich zufrieden: Mit lautstarken 520 Fans, einem tollen Gegner und starken Gators war es wahrlich ein Cup-Fest.
Bis zum Saisonstart in rund einem Monat stehen nun noch das Trainingsweekend und einige Testspiele auf dem Plan. Die Erstliga-Saison beginnt am 14. September beim letztjährigen Gruppensieger Bülach, am 22. September folgt das erste Heimspiel gegen die Vipers.
Schweizer Cup, 1/32-Final
Rheintal Gators – Köniz 3:9 (2:6, 1:1, 0:2)
Aegeten – 520 Zuschauer – SR: Beck/Jung.
Tore: 1. Nikles (Mäkinen) 0:1, 3. Rottaris (Kainulainen) 0:2, 8. Abrahamsson 0:3, 9. Paus (Ryser) 1:3, 10. Mäkinen (Kainulainen) 1:4, 17. Burren (Ruh) 1:5, 18. M. Hunziker (Langer) 2:5, 20. Tringaniello 2:6, 22. Bühler (J. Zaugg) 2:7, 30. Heule (Frei) 3:7, 46. Ruh (Burren) 3:8, 56. Burren (Zaugg) 3:9.
Strafen: Je 2 x 2 Minuten.
Gators: Hutter, Schmid; Stieger, Frei, Ryser, N, Bischof, Oehler, R. Hunziker, Siegrist, Heule, Baumgartner, L. Bischof, Aerni, Blaser, Wyss, M. Hunziker, Paus, Langenegger, Langer, Marti, Kobe, Bednar.