22.03.2022

Rhein-Schauen stellt sich neu auf

Ein neu zusammengesetzter Vorstand soll das Weiterbestehen des Museums und des Rheinbähnles sichern.

Von Max Tinner
aktualisiert am 02.11.2022
Der grenzübergreifende Verein Rhein-Schauen, der in Lustenau das gleichnamige Museum sowie die Museumsbahn auf dem Rheindamm betreibt, hat an seiner Generalversammlung am letzten Freitag in der «Traube» in Rebstein den Vorstand neu bestellt. Der Bernecker Hansjörg Lässig ist dabei nach 27-jährigem Wirken auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausgeschieden. Sein Rücktritt hat familiäre Gründe, wie er erklärte: Der Frühpensionär will mehr Zeit für die Enkelbetreuung haben.Lässig war 22 Jahre Kassier des Vereins. Die letzten vier Jahre hatte er – weil die Position des Obmanns nicht besetzt werden konnte – in Personalunion auch den Vorstandsvorsitz inne. Der bahnbegeisterte Bernecker hatte sich im Verlauf der Jahre zudem zum Heizer und später auch zum Lokführer auf der Dampflokomotive des Vereins ausbilden lassen.Zum Obmann wählte die Versammlung Peter Heine aus Lustenau, den Direktor der Vorarlberger Hotelgruppe Schwärzler. Der Radiojournalist Pascal Hardegger (Salez) ist der einzige im Vorstand verbleibende Schweizer. Er ist weiterhin Aktuar des Vereins. Als weitere Vorstandsmitglieder gewählt wurden Claude Baltes (Wolfurt, neu), Erich Ender (Mäder, neu), Markus Gisinger (Mäder, bisher), Martha Hämmerle (Lustenau, neu) und Erich Nowak (Lustenau, neu). Nicht bestimmt ist vorderhand, wer das Kassieramt übernimmt. Dem Vorstand steht für die Geschäftsführung ein externer Buchhalter zur Seite.Als Revisoren bestätigt wurden Björn Kaeding (Sirnach), Hans-Peter Jauth (Koblach) sowie der frühere Auer Gemeindepräsident Stefan Suter.Betriebsbewilligung noch ausstehendDer neue Vorstand steht vor grossen Herausforderungen. Die finanzielle Lage des Vereins ist angespannt. Dies auch wegen Investitionen, die am Rheinbähnle und an den Gleisen kurzfristig nötig wurden. Einige der Mängel hatten zudem zur Folge, dass dem Verein im letzten Herbst von den Behörden die Betriebsbewilligung für die Museumsbahn entzogen worden ist. Weil Österreich da gerade wieder in den Lockdown ging, hätten die noch geplanten Fahrten allerdings ohnehin abgesagt werden müssen. Mittlerweile seien die geforderten technischen Nachrüstungen ausgeführt worden, rapportierte Peter Heine der Versammlung. Die Dokumentation soll der zuständigen Amtsstelle nächstens zugestellt werden. Heine geht davon aus, dass das Rheinbähnle den Fahrbetrieb wie angekündigt zu Saisonbeginn am 24. April wird aufnehmen können.Allerdings wird das Rheinbähnle dieses Jahr wegen der Brückenbauarbeiten zwischen Fussach und Hard nicht zum See hinab fahren können. Der Vorstand geht darum für dieses Jahr von – selbst gegenüber den beiden Coronajahren – nochmals deutlich geringeren Einnahmen aus. Ein allfälliges Defizit wird mit einem Reservebezug ausgeglichen.Der Vorstand auferlegt sich selbst eine monatliche Ausgabenprüfung, damit die Kosten nicht aus dem Ruder laufen. «Es werden grosse Anstrengungen nötig sein, um das Überleben des Vereins sicherzustellen», gab Hansjörg Lässig dem neuen Vorstand mit. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass es um den Verein auch schon schlechter stand, etwa als vor einigen Jahren gerade noch 18.75 Euro in der Kasse lagen. Er hoffe inständig, dass weiterlebe, was der frühere österreichische Rheinbauleiter Uwe Bergmeister 1992 – also vor 30 Jahren – ins Leben rief und vom ebenfalls pensionierten Schweizer Rheinbauleiter Leo Kalt weitergeführt worden sei.HinweisMehr zum Verein, zum Museum und zum Rheinbähnle online auf www.rhein-schauen.ch

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