Ein Dienstagabend Ende März, Altstätten verstärkt gegen Rebstein. Der Wind weht so stark, dass ein Meisterschaftsspiel bei regulären Bedingungen unmöglich gewesen wäre. Die Altstätter U19, die am Heimturnier auf Bröndby, Olympiacos und Wolverhampton trifft, ist aber dankbar, testen zu können. Der Test dauert zweimal 30 Minuten, die Gäste gewinnen 3:1. Rainer Langenegger, einer von vier Trainern der U19, sagt:
In diesen Trainingsspielen ist das Resultat nebensächlich. Es geht darum, der Mannschaft die Vorstellung, wie wir spielen möchten, einzuimpfen und taktische Spielprinzipien zu trainieren.
Wie diese Prinzipien aussehen, führt Langenegger sogleich aus. Es werde am Turnier darum gehen, die Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Dies gelinge nur, indem das Team so wenige Fehler wie nur möglich begehe. «Wir werden nicht ans Turnier gehen und glauben, es gewinnen zu können. Aber wir wollen das Beste geben.»
Ein Hauptunterschied liegt im Spieltempo
Im Spiel gegen Rebstein fällt auf, dass wenige Automatismen vorhanden sind. Diese können auch nicht da sein, die Spieler trainieren nicht hauptsächlich in der U19, sondern in ihren Stammteams.
«Natürlich brauchen wir noch Feinabstimmungen. Es ist aber schon zu sehen, welcher Spieler welche Qualitäten mitbringt», sagt Langenegger.
Denn: Es werden verschiedene Qualitäten gefragt sein. Es geht nicht nur um Offensivspektakel – Altstätten wird gegen die Halbprofi-Junioren nicht zu allzu vielen Torchancen kommen. Es braucht vor allem defensive Leidensfähigkeit und ein schlaues Aufbauspiel. «Wir wollen keine Tore kassieren, weil wir im Spielaufbau liederlich agieren. Wenn uns der Gegner ausspielt, ist es okay – aber nicht, wenn wir unsicher sind», so der Trainer. Und: «Wir wollen ein mühsamer Gegner sein, der aber auch immer für ein Tor gut ist.»
Im Kader stehen Spieler, die Erfahrung in der 2. Liga interregional haben – aber auch solche, die in der 1. Stärkeklasse der A-Junioren-Meisterschaft spielen. Das sind ungleiche Voraussetzungen – und auch das ist spürbar: «Wir werden keine Zeit haben, den Ball anzunehmen, ihn zu büscheln und erst dann weiterzuspielen», erklärte Langenegger dem Team in der Pause. Das Tempo wird ein entscheidender Faktor sein. «Die Spieler müssen beim ersten Ballkontakt wissen, was sie als Nächstes tun.»
«Wir brauchen nicht nur Häuptlinge im Team»
Das Kader für das Turnier steht, Altstättens Trainerquartett hat sich nach Sichtungstrainings für 20 Spieler entschieden. Die Selektion stelle den besten Mix für das Team dar, sagt Langenegger.
Wir brauchen nicht nur Häuptlinge im Team, sondern auch solche, die unangenehme Wege gehen.
Wie gross die Chance sei, am Turnier mit diesem Aufgebot zu überraschen, kann der Trainer kaum einschätzen. Aber die Mannschaft bestehe aus guten Typen, aus Fightern, «aus Vollblutfussballern, an denen wir viel Freude haben.» Dies ist die beste Voraussetzung, um als Amateurteam an einem solchen Turnier doch auch eine Duftmarke zu setzen.
U19-Turnier in Altstätten
Freitag, 10. Mai: FC Altstätten verstärkt – Bröndby (10.30), Wolverhampton – Olympiacos (11.15), Club América – St. Gallen (12.00), Odense – Botafogo (12.45), Bröndby – Wolverhampton (14.00), Olympiacos – FC Altstätten verstärkt (14.45), Botafogo – Club América (15.30), St. Gallen – Odense (16.15), Wolverhampton – FC Altstätten verstärkt (17.30), Bröndby – Olympiacos (18.15), Odense – Club América (19.00), FCSG – Botafogo (19.45).
Samstag, 11. Mai: Halbfinal 1 (12.00), Halbfinal 2 (13.00), Spiel um Rang 7 (14.30), Spiel um Rang 5 (15.30), Spiel um Rang 3 (16.30), Final (17.30).
Kader FC Altstätten verstärkt
Torhüter: Bruno Mota Marinho (Altstätten), Leo Hetzel (Widnau).
Feldspieler: Baris Civez, Neil Eugster, Rejhan Ibraimi, Fabrice Langenegger, Thierry Langenegger, Ivano Lucic, Noah Zünd (alle Altstätten), Julian Jovanovic (Au-Berneck), Philipp Deyerler, Dario Ivic (beide Diepoldsau-S.), Alessandro Gottscher (Rebstein), Tobias Geisser (Rüthi), Ramon Wüst, Flurin Zoller (beide Montlingen), Philipp Herzog, Cristian Navarro, Samuel Stiendl, Tobia Walt (alle Widnau).
Trainer: Rainer Langenegger, Erik Regtop, Benjamin Hasler, Marco Kehl.