13.12.2019

Revanche ist nicht geglückt

Angela De Felice aus Widnau holt die Silbermedaille an hoch dotiertem Turnier in Portugal.

Kürzlich fand das traditionelle grosse Boxturnier in Lissabon statt, an dem sich nur die Besten mit den Besten messen. 460 Athleten aus 23 Nationen nahmen daran teil. Unter ihnen wieder die dreizehnjährige Widnauerin Angela «la tigra» De Felice. Die junge Rheintalerin kann stolz auf ihre Einladung sein, denn dank der sehr guten Bilanz dieses Jahres, konnte die junge Athletin schon zum zweiten Mal an diesem Weltturnier boxen.Licchetta setzt zu wenig TrefferDieses Jahr wurde sie begleitet vom Eliteboxer Francesco Licchetta aus Goldach. Der junge Boxer aus dem Boxclub Rheintal kann eine Kampfbilanz von 25 Kämpfen in der Gewichtsklasse – 69 kg vorweisen. Betreut werden die beiden von Angelas Coach Dino De Felice. Francesco Licchetta boxte im Halbfinal gegen den Genfer Yves Tazi Kusongi aus dem Olympic Boxing Club Genf. Der Westschweizer hat fast doppelt so viele Kämpfe wie Licchetta und war sehr schnell auf den Beinen. Der gebürtige Italiener konnte zwar gut mithalten, wurde aber immer wieder vom Genfer an den Seilen gestellt. Er war zu wenig aktiv und hatte dadurch auch weniger Treffer. Er verlor den Kampf über die drei Runden nach Punkten.Mühe mit der neuen Taktik der GegnerinAngela De Felice boxte im Final, wie letztes Jahr, gegen die französische Meisterin Lindsay Jerpan. Da war noch eine Rechnung offen: Lindsay Jerpan war bisher die einzige in De Felices Gewichtsklasse, die sie besiegte. Dies wollte die Widnauerin ändern. Schon ab den ersten paar Sekunden flogen die Fetzen und das Publikum wurde richtig wach. Schnell merkte Angelas Trainer, dass die Französin ihre Strategie und Taktik, die sie bisher an diesem Turnier geboxt hatte, komplett umgestellt hatte und vom offenen, defensiven (Cubano) in den kompakten, geschlossenen Angriff ging, womit niemand gerechnet hatte – und auch Angela De Felice war nicht darauf vorbereitet. Trotzdem kämpfte sie wie eine Tigerin und schenkte ihrer Gegnerin keinen Punkt.Leistung mit tobendem Applaus belohntDrei Runden später – nach einem sensationellen Kampf – wurden die beiden mit einem tobenden Applaus für ihre aussergewöhnliche Leistung belohnt. Die Punkterichter werteten den Kampf 2:1 für die gegnerische Ecke und somit für das französische Team. Das Rheintaler Team akzeptierte das Urteil und war trotzdem zufrieden mit der Leistung ihrer Boxerin. So holt sich die Dreizehnjährige eine Silbermedaille an einem der grössten Boxturniere und freut sich auf einen baldigen Revanchekampf, der möglicherweise bereits im Februar am Golden-Girls-Box-Cup (31. Januar bis 2. Februar in Boras, Schweden) ausgetragen werden könnte. Das Boxing-Team kann solche Turniere nur dank Sponsoren wie die Max Frei AG und die Evolta AG besuchen. (pd)

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