Im Stadtrat und in Kommissionen sei Reto Walser selbstverständlich stets in den Ausstand getreten, wenn Entscheidungen zu treffen gewesen seien, sagt Stadtpräsident Ruedi Mattle. Wie aber steht es um Walsers Präsidium in der Umwelt- und Energiekommission? In dieser Funktion kann er ja kein Interesse daran haben, ein Projekt kritisch zu hinterfragen, an dem er beruflich beteiligt ist. Ruedi Mattle und Reto Walser sagen dazu übereinstimmend, besagte Kommission sei dazu da, Themen aufzugreifen und Projekte zu initiieren. Quasi: Kritisches Hinterfragen ist nicht ihr Zweck. Für die intensive und gewissenhafte Prüfung beispielsweise eines Bachprojekts sei speziell der Kanton, aber auch der Bund zuständig. Dennoch kann man sich natürlich fragen, ob nicht auch eine lokale Umweltkommission die Aufgabe haben sollte, vorausschauend beispielsweise einen drohenden Kahlschlag bei einer Rodung zu hinterfragen und zur Sprache zu bringen. Bis jetzt sei eine solche Aufgabe nicht im Pflichtenheft zu finden, sagt Walser.Gert Bruderer