17.01.2022

Rekord-Auftrag für Stadler

Die Firma Stadler mit Werk in St.Margrethen hat den Zuschlag für den grössten Auftrag in der Unternehmensgeschichte mit einem Gesamtvolumen von bis zu vier Milliarden Euro erhalten: Sechs Verkehrsunternehmen aus Deutschland und Österreich hatten im Rahmen des «VDV-Tram-Train» gemeinsam bis zu 504 Fahrzeuge international ausgeschrieben. Der Rahmenvertrag umfasst neben der Fahrzeugherstellung auch einen auf bis zu 32 Jahre angelegten Instandhaltungsvertrag.

Von pd/red
aktualisiert am 02.11.2022
Mit dem Zuschlag beginnt eine langjährige Partnerschaft zwischen dem Projektkonsortium, bestehend aus den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK), der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), der Saarbahn Netz, Schiene Oberösterreich, dem Land Salzburg und dem Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb und Stadler. In den kommenden zehn Jahren wird Stadler 246 Fahrzeuge vom Typ Citylink für die sechs Betreiber produzieren. Die ersten vier Fahrzeuge werden 2024 an die Saarbahn geliefert.   «Wir sind stolz darauf, mit unserem bewährten Fahrzeugkonzept diese internationale Ausschreibung gewonnen zu haben. Für die Konstruktion eines Tram-Train-Fahrzeugs braucht es Erfahrung und diese besondere Ausschreibung erfordert zudem die Fähigkeit, individuelle Lösungen und Standard zu verbinden. In beiden Bereichen ist Stadler seit jeher zu Hause und ein Vorreiter der Branche. Wir freuen uns darauf, mit dem Citylink unseren sechs Kunden eine Mobiliätslösung zu liefern, die Stadt und Umland umstiegsfrei vernetzt und damit die Art zu reisen auf nachhaltige und komfortable Art weiterentwickelt», sagt Peter Spuhler, Verwaltungsratspräsident und Group CEO a.i. von Stadler.   Alle Fahrzeuge werden in dreiteiliger Ausführung geliefert. Je nach Lieferort und Kunde variiert die Länge der Fahrzeuge, die Anzahl der Türen, Einstiegs- und Kupplungshöhe sowie die Konfiguration der Citylink -Ausführungen. Allen Fahrzeugen gemein ist die Ausstattung mit einer Klimaanlage für Fahrgast- und Fahrerraum sowie die flexibel gestaltbaren geräumigen Mehrzweckbereiche mit zwei Rollstuhlfahrerplätzen. Je nach Einsatzort werden die Tram-Trains individuell ausgestattet. Beispielsweise werden die Fahrzeuge für die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft  mit einer Toilette sowie einer Vorbereitung für Fahrradhalterungen versehen während sich die Schiene Oberösterreich unter anderem für Gepäckablagen als zusätzliches Ausstattungselement entschieden hat.Ein Projekt – sechs KundenEin Fahrzeugtyp für sechs Betreiber ist nicht alltäglich. «Wir haben im Projektteam in etlichen Stunden Arbeit ein gemeinsames Lastenheft entwickelt. Dabei haben wir einen Standard definiert, zu welchem bis zu fünf weitere Varianten die betreiberspezifischen Anforderungen wie zum Beispiel Einstiegshöhe, Lackierung und Einsatzort erfüllen», erklärt Gesamtprojektleiter Thorsten Erlenkötter von den Verkehrsbetrieben Karlsruhe.   Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe leiten das Gesamtprojektleitung und koordinieren nach der Ausschreibungsphase nun auch die Abwicklung. «Ein Beschaffungskonzept, wie wir es hier umgesetzt haben, ist bislang weltweit einzigartig. Die sechs Betreiber eint der Glaube an das Konzept der Tram-Trains, mit denen wir nach Karlsruher Vorbild Grossstädte mit der jeweiligen Region vernetzen und die Menschen schnell und umsteigefrei direkt ins Zentrum bringen», sagt der technische Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Karlsruhe Christian Höglmeier.

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