17.05.2021

Reicht ein gefühlter Vorsprung?

Weder Thomas Litscher noch ein Konkurrent haben das Olympia-Selektionsrennen entschieden. Jetzt sind andere am Zug.

Von ys
aktualisiert am 03.11.2022
Mountainbike Die Weltcup-Wochenenden in Albstadt und Nove Mesto sollten Klarheit verschaffen über die sechs Schweizer Startplätze an den Olympischen Spielen. Tatsächlich haben Jolanda Neff, Sina Frei und Linda Indergand sowie Titelverteidiger Nino Schurter und Mathias Flückiger ihren Start in Izu (150 km südlich von Tokio) wohl bestätigt. Im Rennen um den dritten Startplatz bei den Männern scheint Thomas Litscher gegenüber Lars Forster leicht im Vorteil zu sein: Der Thaler war in beiden Cross Country der drittbeste Schweizer, ein selektionsrelevantes Resultat (Top 8) kann er aber nicht vorweisen.In Nove Mesto hatte sich früh eine Spitzengruppe mit Premierensieger Tom Pidcock, Mathieu van der Poel (im Ziel 2.), Ondrej Cink (4.) sowie den Schweizern Mathias Flückiger (3.) und dem später gestürzten Nino Schurter (7.) gebildet. Litscher und sein direkter Konkurrent Forster fanden in der Verfolgergruppe Unterschlupf – es bahnte sich ein Duell um die Nummer 3 der Schweiz an (übrigens inmitten des noch grausameren französischen Selektionsrennens im eigentlichen Rennen).Aber in der dritten von sechs Runden legte sich Litscher hin. Bis er den schiefen Lenker gerichtet und die Fahrt wieder aufgenommen hatte, war er auf Position 25 zurückgefallen. Der Sturz beendete Litschers Hoffnung auf das diskussionslose Olympia-Ticket. Weil sich aber Forster ebenfalls nicht vorne hielt, in der letzten Runde gar noch hinter Litscher zurückfiel, obliegt der Entscheid nun den Selektionären von Swiss Cycling bzw. Swiss Olympics.Nächster Weltcup ist nach dem SelektionszeitpunktGemäss Zeitplan des olympischen Dachverbands müssen die Mountainbikerinnen und Mountainbiker bis am 3. Juni nominiert werden. Das nächste Weltcuprennen findet erst Mitte Juni statt und die Schweizer Meisterschaften vom 30. Mai in Gstaad eignen sich kaum als Qualirennen.Der dritte Startplatz der Schweizer Männer muss also nach den vorliegenden Resultaten vergeben werden. Betrachtet man diese aus den Jahren 2021 und 2020, ergibt sich ein leichter Vorteil von Litscher gegenüber Forster: Dieses Jahr erzielte er die Ränge 12 und 22, Forster blieb mit 52 und 28 zurück und in den zwei Rennen des letzten Jahres fuhren zwar beide je einmal in die Top 10, aber nur Litscher auch in die Top 8. Allerdings glückte Forster im letzten Rennen der Saison 2019, was dem 32-jährigen Litscher noch nie gelang: Ein Weltcupsieg – im Rennen von Snowshoe (USA), das von Swiss Cycling explizit als nicht relevant für die Selektionen bezeichnet worden ist.Ginge es um Blutauffrischung, müsste Swiss Cycling Thomas Litscher nominieren: Er startete noch nie an Olympischen Spielen. Vor fünf Jahren bildeten Schrter, Flückiger und Forster das Schweizer Trio.

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