Die teils ergiebigen Regengüsse und Dauerregen haben am Wochenende die Einsatzkräfte beschäftigt. Am Sonntag nahmen die Feuerwehraufgebote für Wasserwehreinsätze ab 10 Uhr im ganzen Kanton St. Gallen massiv zu, wie die Kantonspolizei am Nachmittag mitteilte. Erst nach 15.30 Uhr habe sich die Situation etwas beruhigt, wie Polizeisprecher Hanspeter Krüsi auf Anfrage sagte. Meldungen über Personenschäden waren bis Sonntagabend keine gemeldet worden.Der Samstag wie auch der Sonntagmorgen verliefen nach Polizeiangaben trotz der gebietsweise starken Niederschläge glimpflich. Bis zu diesem Zeitpunkt gingen rund ein halbes Dutzend Meldungen über Wassereinbrüche in Liegenschaften ein. Ab Sonntagvormittag wurden jedoch deutlich mehr Wassereinbrüche verzeichnet. Vereinzelt wurden am Wochenende auch kleinere Hangrutsche gemeldet. Diese konnten durch Gemeindebauarbeiter allesamt schnell und restlos geräumt werden.In 50 Gemeinden wurde die Feuerwehr aufgebotenDie kantonale Notrufzentrale bot für rund 50 Gemeinden die zuständigen Feuerwehren auf. Einzelne Feuerwehren hätten ihre ganze Mannschaft ins Depot gerufen, teilte die Polizei weiter mit. Von dort aus wurden die Einsätze koordiniert. Wie viele Einsätze geleistet wurden und wie viele Objekte betroffen waren, könnten nur die einzelnen Feuerwehren oder die Gemeinden überblicken. Mehrere Feuerwehren wurden aufgrund von Flusspegelstandsalarmen vorsorglich aufgeboten.Zu solchen Feuerwehreinsätzen bei Unwettern komme es immer wieder, erklärte der Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen. «Speziell an diesem Unwetter war, dass es so lange geregnet hat», so Hanspeter Krüsi. Die Einsatzkräfte hätten sonst bei starken Gewittern ähnlich umfangreiche Aufgebote. Meteo Schweiz teilte gestern in einem Blogbeitrag mit: Die Unwetterwarnungen, auch jene der Stufe 5, wurden am Sonntagnachmittag aufgehoben.Fuss- und Radwege am Rhein gesperrtWegen der grossen Regenmengen wurden im Kanton St. Gallen die Fuss- und Radwege entlang des Rheins ab der Rheinbrücke Diepoldsau bis zum Bodensee aus Sicherheitsgründen gesperrt, wie die Internationale Rheinregulierung in einem Communiqué bekannt gab. Für die Regionen Appenzell, Obertoggenburg, Rheintal, Sarganserland und Werdenberg galt die zweithöchste Gefahrenstufe 4. Für den Rhein hatte der Bund bis Montag die Stufe 3, «erhebliche Hochwassergefahr», ausgerufen. Der Dauerregen in der Ostschweiz liess den Abfluss der Goldach von Minute zu Minute steigen. Wurden kurz nach 12 Uhr noch 32 Kubikmeter pro Sekunde gemessen, so waren es zwei Stunden später fast doppelt so viele. Noch Mitte der Woche führte die Goldach nicht einmal ein Kubikmeter pro Sekunde zum Bodensee. Der Flusspegel stieg seit der Nacht auf Sonntag um 84 Zentimeter. Von einer gefährlichen Hochwassersituation ist der Fluss allerdings noch einiges entfernt. Im September 2002, als die Goldach Häuser mit sich riss, Industrieanlagen überflutete und Brücken beschädigte, wurden Abflussspitzen von 155 Kubikmetern pro Sekunde gemessen.