Fussball 16.04.2023

Rebstein besiegt Rüthi nach einem 0:2-Rückstand

Der FC Rebstein besiegt Rüthi in einem spannenden Oberrheintaler Derby mit 3:2. Die Hausherren begannen mit dem Toreschiessen, als niemand mehr auf Rebstein gewettet hätte.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 16.04.2023

Es war ein wilder Ritt, den sich Rebstein und Rüthi auf der Birkenau lieferten. Nach einer bis da ausgeglichenen ersten Halbzeit traf Rüthi zum 1:0 in der
39. Minute. Als die Gäste fünf Minuten nach der Pause auf  2:0 erhöhten, schien die Messe gelesen – niemand hätte zu diesem Zeitpunkt mehr auf  Rebstein gewettet.

Doch dann kamen die Hausherren. Ein Doppelwechsel gab den Ausschlag; mit Alessandro Gottscher und Luka Dursun erarbeitete sich Rebstein plötzlich die Oberhand. Ersterer schoss das Anschlusstor, Zweiterer das entscheidende Tor zum 3:2. Dazwischen hatte Andrej Dursun zum 2:2 ausgeglichen, während Rüthis Michael Heeb mit Gelb-rot vom Platz flog.

Rüthi trifft in seiner besten Phase zum 1:0

Dieses Kurzresümee wird dem Spiel zwischen den beiden Oberrheintaler FCR kaum gerecht. Es war ein Spiel, in dem es keine Geschenke gab; es gab nur selten langweilige Phasen. Der FC Rebstein begann optisch aktiver, doch in den ersten 20 Minuten gab es noch wenige Torchancen. Diese kamen danach, Rebstein stellte sich jedoch mehr als einmal vor dem gegnerischen Tor zu kompliziert an.

Wie es geradliniger geht, zeigte Rüthi in der 39. Minute: Bernhard Allgäuer erzielte nach einem rasant vorgetragenen Angriff das 1:0. Das Tor kam nicht ohne Ankündigung, hatte Rüthi doch nach Minute 30 seine beste Phase im ganzen Spiel und dabei mehrere Chancen. Dreimal warf sich Rebsteins Innenverteidiger Emre Kocabas in vielversprechende Abschlüsse der Gäste, die so erfolglos blieben.

Keine Minute nach dem Tor hätte Rebstein ausgleichen müssen, Philip Baumgartner setzte eine Topchance jedoch knapp daneben. So ging es mit 1:0 aus Rüthner Sicht in die Pause. Nach dieser setzte Rüthi einen drauf, als Argurian Bojaxhi bei einem Freistoss viel zu viel Platz hatte und per Kopf zum 2:0 traf.

Umschwung dank Luka Dursun und Gottscher

In der 56. Minute folgte der Rebsteiner Doppelwechsel, der das Spiel entschied. Zwei Minuten nach seiner Einwechslung nahm der 16-jährige Alessandro Gottscher den Ball an, umspielte drei Abwehrspieler und schob ihn im Stil eines 30-jährigen Mittelstürmers in die Maschen.

Beim Stand von 1:2 drückte Rebstein, Rüthi hatte nur noch wenige Offensivaktionen. Torhüter Joris Hallauer lenkte eine Freistossflanke von Rico Köppel an die Latte, der Ausgleich lag in dieser Phase in der Luft. Auch, als unmittelbar später ein Kopfball von Johannes Hirschbühl auf der Linie geklärt wurde.

Nachdem sich kurz später Philip Baumgartner mit einem Seitfallzieher versuchte, stauchte Rüthis Bojaxhi – mittlerweile in die Abwehr gewechselt – seine Teamkollegen zusammen. Er mahnte vor dem Unheil, das tatsächlich folgte: Auf Vorbereitung von Kocabas und Schranz erzielte Andrej Dursun in Minute 80 das 2:2. Doppelt bitter für Rüthi war es, weil Michael Heeb in dieser Szene auch noch Gelb-rot bekam: Er wollte den Ball auf der Linie mit der Hand abwehren, berührte ihn auch und flog wegen versuchter Verhinderung einer klaren Torchance vom Platz. Die Szene ist vergleichbar mit einer nachträglichen gelben Karte, wenn der Schiedsrichter Vorteil laufen lässt.

Rebstein besiegt gleich zwei anhaltende Flüche

Rebstein hatte nun die Möglichkeit, das Spiel in Überzahl für sich zu entscheiden. Weder das zuletzt oft glücklose Überzahlspiel noch der Angstgegner Rüthi sprachen dafür, es gelang der Heeb-Elf diesmal jedoch, beide Flüche gleichzeitig zu besiegen. Die Heimelf drückte nun auf den Sieg, während die Rüthner mit Abwehrarbeit beschäftigt waren. Die Gäste taten dies jedoch gut, der starke Captain Nino Schnüriger hielt seine Männer zusammen und dirigierte die Abwehr stark.

In der 91. Minute wurde der Rebsteiner Druck dann aber zu gross. Nach einem magistralen Steilpass von Rico Köppel stand Luka Dursun plötzlich allein vor Joris Hallauer und traf zum entscheidenden 3:2.

Während Rebstein jubelte, haderte der FC Rüthi: Er ist weiterhin an vorletzter Stelle und gab ein Spiel aus der Hand, das er nie mehr hätte verlieren dürfen. Die beiden Mannschaften trennen nun sieben Punkte..

3. Liga, Gruppe 2
Rebstein – Rüthi 3:2 (0:1)
Birkenau – 300 Zuschauer – SR: Pasetto.
Tore: 39. Allgäuer 0:1, 50. Bojaxhi 0:2, 58. Gottscher 1:2, 80. A. Dursun 2:2, 91. L. Dursun 3:2.
Rebstein: Roth; Haltiner, Kocabas, Hirschbühl, Fousseni; Tomasic; Schranz, Steiger, Köppel, A. Dursun; Baumgartner. Eingewechselt: L. Dursun, Gottscher, Kamalanathan, Murati.
Rüthi: Hallauer; Kobler, Schnüriger, Shoshi, Heeb; R. Sonderegger, Zäch, Berisha, Karakas; Bojaxhi; Allgäuer. Eingewechselt: Loher, Seljmani, Kamberi, S. Sonderegger.
Gelbe Karten: 62. Seljmani, 71. Heeb.
Gelb-rote Karte: 80. Heeb.


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