02.12.2019

Raum soll Gemeinschaft stärken

Die Rheinecker Katholiken wollen ihre Kirche für 2,5 bis 3 Mio. Franken sanieren. Am Sonntag erfuhren sie Details.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 03.11.2022
Monika von der LindenEs besteht wohl kein Zweifel daran, dass die katholische Kirche in Rheineck saniert werden muss. Die letzte umfassende Renovation des in den Jahren 1932/33 erbauten Gotteshauses hatte die Kirchgemeinde 1972 durchgeführt. Die Kirchbürger hatten im April einem Planungskredit von 86000 Franken zugestimmt. Inzwischen hat die RLC Architekten AG aus Rheineck ein Vorprojekt erarbeitet und es am Sonntag öffentlich vorgestellt.«Ich habe selten jemanden gesehen, der ein Projekt mit solch einer Begeisterung vorstellt», sagt Kurator Othmar Gerschwiler über die Präsentation von Markus Fulterer, Architekt bei RLC. Als Beispiel nennt Gerschwiler die Farbgestaltung der Kuppel. Kirchbürger hatten den Wunsch geäussert, man möge das ursprüngliche Marienblau der Decke wieder herstellen. Das vom Architekten vorgestellte Farbkonzept orientiert sich an dem des Kirchenbauers Otto Linder. Markus Fulterer schlägt vor, Wände und Decke weiss zu streichen und mittels wechselnden Lichts und Farbspektrums, den jeweiligen Feiern den passenden Rahmen zu geben. Räume werden geöffnet und bilden eine EinheitDie augenfälligste bauliche Veränderung ist das Freiräumen der Fläche unterhalb der Kuppel. Dort stehen jetzt Altar und Ambo. Die neuen Kirchenbänke werden in einer Rundung aufgestellt und zu Altar und Ambo ausgerichtet. Die beiden liturgischen Möbel werden vorgezogen. Es entsteht ein Geborgenheit bietender Raum und die Gemeinschaft der Gottesdienstbesucher wird gestärkt.Das Ziel der Restauration beschreiben die Architekten Titus Ladner und Markus Fulterer darin, die Raumschale der Kirche zu erhalten beziehungsweise teilweise zurückzubauen. Sie orientieren sich am ursprünglichen Erscheinungsbild. Mit der Renovierung im Jahr 1972 wurden die Seitennischen zugemauert. Sie werden nun wieder geöffnet und verbinden die Theresienkapelle, den neuen, weite-ren Südeingang und den Kirchenraum.Die Finanzierung stellt das Hauptproblem darDas grösste Problem sieht Othmar Gerschwiler in der Finanzierung der Sanierung. Das Vorprojekt umfasst Kosten von 2,5 – 3 Mio. Franken. Ein grosser Teil, mindestens 652000 Franken, entfalle auf den Unterhalt. Um die farbigen Kirchenfenster zu reparieren, sind 262000 Franken vorgesehen. Die Glasfelder werden ausgebaut, in Einzelteile zerlegt, wieder verbleit und Glasbruch wird ersetzt. Die Aussenfenster werden neu gekittet. Ob das Aussenglas durch Isolierglas ersetzt wird, entscheidet sich später im Zuge der Haustechnikplanung. Die Mehrkosten werden auf 90000 Franken geschätzt.Eine Schadstoffuntersuchung im Innern der Kirche ergab, dass an mehreren Stellen Asbest verbaut wurde, Grenzwerte aber nirgends überschritten werden. Die Sanierungskos-ten betragen grob geschätzt 300000 Franken (exklusiv Gerüst). Anhand eines Rechenexempels erklärt Othmar Gerschwiler die Höhe der Belastung für die Kirchgemeinde: Schreibt sie den Kredit über 25 Jahre ab (bei 3 % Zinsen), liegt die jährliche Belastung bei 200000 Franken. «Wir hoffen auf einen Beitrag vom Administrationsrat», sagt Othmar Gerschwiler. Er habe versprochen, der im Ausgleich stehenden Kirchgemeinde zu helfen. Wie hoch der Anteil sein wird, kann der Kurator nicht abschätzen. Je höher der Beitrag des Konfessionsteils ausfalle, desto geringer sei die jährliche Belastung für den Steuerzahler. Der Steuerfuss beträgt aktuell 24 %, inklusive 4 % Zentralsteuer.Bis zur Vorversammlung und Abstimmung im Frühling 2020 stehen die Einzelheiten fest. «Ich hoffe, es kommt zu einem guten Abschluss», sagt Othmar Gerschwiler. Er gibt die Leitung der Katholischen Kirchgemeinde Rheineck am 31. Dezember ab und wird das Sanierungsprojekt nicht selbst zur Abstimmung bringen. Das obliegt Albert Schumacher. Er tritt am 1. Januar das Präsidium an.HinweisÜber das Projekt zur Sanierung der katholischen Kirche in Rheineck stimmt die Kirchgemeinde voraussichtlich im Frühling 2020 ab. Wird es beschlossen, ist im Sommer 2020 mit dem Baubeginn zu rechnen.

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