09.01.2021

Ratgeber: «Spare in der Zeit, so hast du in der Not»

Rezession, Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit und Konkurse – diese Szenarien werden als Folgen der Coronapandemie vorausgesagt. Muss es tatsächlich so weit kommen? Oder liegt es in der Hand der Unternehmerinnen und Unternehmer, ihre Firma sicher und mit möglichst geringem Schaden durch eine Krise zu führen? Der Rheintaler Treuhand-Experte Peter Enzler hat eine klare Meinung: «Wer die Segel frühzeitig richtig setzt, ist auf einen möglichen Sturm gut vorbereitet und kann diesen besser meistern.» Der erfahrene Betriebswirtschafter geht gar einen Schritt weiter: «Jede Gefahr, die ich erkenne, stellt gleichzeitig eine Chance dar.» Voraussetzung ist, sich frühzeitig mit den generellen und unternehmensspezifischen Risiken zu befassen, Szenarien durchzuspielen und so Sicherheiten und Wege zu erhalten.Externer Sparringpartner ist wertvollUnternehmerinnen und Unternehmer sind vielfach in ihren eigenen Gedanken gefangen. Ihnen fällt es schwer, eine Aussensicht einzunehmen. Deshalb empfiehlt Peter Enzler den Beizug eines externen Beraters: «Oftmals kann ein erfahrener Treuhänder oder Coach auf Risiken hinweisen, mögliche Vorsorgemassnahmen aufzeigen oder im Falle einer eingetroffenen Krise Sofortmassnahmen vorschlagen oder Strategien aufzeigen.» Wer sich bis jetzt mit «seinen» Gefahren nicht auseinandergesetzt hat, sollte gerade die Coronakrise zum Anlass nehmen, eine umfassende Prüfung seiner Strategie und Finanzplanung durchzuführen und notwendige Vorkehrungen treffen. Wer in wirtschaftliche Schieflage geraten ist, darf keine Zeit verlieren, um Schadensbegrenzung zu betreiben. Unternehmerinnen und Unternehmen müssen auch gemäss Handelsrecht bei drohenden Liquiditätsengpässen und Krisen sofort aktiv werden, eine Bestandsaufnahme durchführen und gezielte Massnahmen umsetzen. Auch hier ist es ratsam, das eigene Handeln zumindest von einer externen Fachperson spiegeln oder sich generell beraten zu lassen.Privatpersonen sollten ebenfalls vorsorgenWas für Unternehmerinnen und Unternehmer gilt, gilt auch für Privatpersonen. Jede und jeder sollte sich Gedanken über die persönlichen Risiken und deren finanziellen Folgen machen. So empfiehlt es sich beispielsweise bei Paaren, sich über die Folgen einer möglichen Kündigung oder dem Ableben eines Partners bewusst zu sein. Auch hier gilt: Wer die Gefahren kennt und die nötigen Massnahmen ergreift, ist beim Eintreffen eines Schicksalsschlages vorbereitet.«Wer sich bei Sonnenschein Gedanken über schlechte Zeiten macht, kann dies viel nüchterner und mit weniger Emotionen tun. Zudem steht man dann nicht unter Zeitdruck», erklärt Peter Enzler. Ein weiteres Sprichwort hat in jüngster Zeit wieder an Bedeutung gewonnen: «Spare in der Zeit, so hast du in der Not.» Etwas, das im Alltag gerne vergessen geht und verdrängt wird. Auch bei anderen Angelegenheiten gilt, dass gute Vorarbeit die halbe Miete ist.Erbplanung richtig angehenWer ein Leben lang gespart hat, will meist seine Nachkommen bestmöglich begünstigen. In diesem Zusammenhang stellt sich oft die Frage, wann der richtige Zeitpunkt ist, ein Haus oder eine Wohnung an die Kinder zu übertragen. Dies muss im Einzelfall geprüft werden. Insbesondere, weil seit dem Jahreswechsel der Bezug von Ergänzungsleistungen stark einge-schränkt wurde. Denn neu werden nicht nur Schenkungen an Kinder in der Berechnung der Ergänzungsleistungen berücksichtigt, sondern Erben müssen sogar rechtmässig bezogene Ergänzungsleistungen nach dem Tod der Bezügerin oder des Bezügers zurückerstatten.Dies, sofern sich der Wert des gesamten Nachlasses auf mehr als 40000 Franken beläuft. Faktisch dürfte dies in vielen Fällen bedeuten, dass Erben nach dem Ableben der Erblasser zur Kasse gebeten werden. Die Folge kann sein, dass unter Umständen die übertragene Liegenschaft verkauft werden muss, um den nötigen Forderungen nachkommen zu können.Nicht aufschieben, sondern umsetzenWie sich Unternehmen und Privatpersonen auf die verschiedenen Lebenslagen und wirtschaftlichen Überraschungen vorbereiten können, kann Peter Enzler als versierter Treuhänder und langjähriger erfahrener Unternehmensberater in einer individuellen Beratung aufzeigen: «Der erste Schritt ist die Terminvereinbarung, denn dann wird das Thema angepackt. Ansonsten schieben es die meisten wieder auf die lange Bank und hoffen auf gutes Gelingen. Bis die nächste Krise eintrifft.» Und ist diese da, fragt man sich, weshalb man sich nicht frühzeitig damit befasst hatte. (radi)Wer sich für eine individuelle Risikoanalyse von einer Fachperson beraten lassen möchte und sich Gedanken zu möglichen Vorsorgemassnahmen macht, kann bei der ECO Treuhand in Berneck unter der Nummer 071 555 50 52 einen Termin vereinbaren oder sich über die Homepage www.ecotreuhand.ch informieren.

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