Rasantes Festival der Wortspiele

Letztes Jahr besuchten rund 300 Kulturinteressierte den Gemeinschaftsanlass der Rheintalischen Gesellschaft für Musik und Literatur RGML und des Kinotheaters Madlen, wusste Pascal Zäch in seiner kurzen Begrüssung. Am Mittwochabend war es gerade einmal ein Sechstel davon: Die Corona- Angst hinterlässt Lücken. Und dabei hätten gerade jetzt Kulturveranstalter und Künstler dringend Solidarität und Unterstützung nötig.Wortspiele folgten Schlag auf SchlagDie Gewinnerin des Salzburger Stiers 2019, die auch vom Fernsehen her bekannte Kabarettistin Patti Basler hielt, was die Werbung und ihre Bekanntheit versprachen. Zu erleben war ein unterhaltsamer und anregender Abend. Während gut zwei Stunden liess Patti Basler zusammen mit dem Musikkabarettisten Philippe Kuhn Worte und Buchstaben tanzen, wirbelte sich gereimt und ungereimt durch den alltäglichen Wahnsinn, kratzte an weltpolitischen Grössen, an Schweizer Prominenz und führte die Zuhörer querbeet durch die grossen oder vermeintlich grossen Probleme der Menschheit. Das tat sie mit viel Witz und cleveren Sprachschöpfungen, rasant, abwechslungsreich, makaber, tiefgründig, liebenswürdig bissig, sarkastisch und mitreissend. Bisweilen war Patti Basler auch zweideutig-eindeutig sexistisch, was ihr das Publikum aber angesichts der gelungenen Gedankensalti immer wieder zu verzeihen schien.Auch das Publikum einbezogenSympathie gewann die Kabarettistin dadurch, dass sie auch sich selbst nicht verschonte, sondern in Selbstironie ihre mollige Figur und ihre Weiblichkeit aufs Korn nahm.Und selbst das Publikum bekam seinen Teil weg. Immer wieder bezog Patti Basler den einen oder die andere in ihre temporeich vorgetragenen Geschichten ein.Mit reichem Applaus bedankten sich die Gäste bei den Künstlern für den unterhaltsamen Abend und bei den beiden Kulturveranstaltern für ihren Durchhaltewillen in der schwierigen Zeit.