Es sollte die erfolgreiche Europameisterschaft in seinem letzten Jahr bei den Junioren werden. Eine wegen Abschlussprüfungen kurze, aber hochintensive Vorbereitungsphase liess gar Hoffnungen auf einen Medaillengewinn aufkommen.Aber bereits im Achtelfinal bekam es Grecoringer Betschart in der Gewichtsklasse bis 87 Kilo mit einem übermächtigen Gegner zu tun: Der spätere Europameister Temuri Tchuaselidze aus Georgien erreichte schnell fünf Punkte, Betschart dagegen gelang keine Wertung. Nach sechs Minuten besiegelte der Abpfiff Betscharts Punkteniederlage.Nach dieser Niederlage wurde Betschart zu einer langen Wartezeit verdonnert – dank des Finaleinzugs seines Gegners hatte sich das Ausharren aber gelohnt: Der Rheintaler rutschte in die Hoffnungsrunde.Um das Ausscheiden zu verhindern, brauchte Betschart einen Sieg gegen den Serben Boris Petrusic. Betschart verteidigte die vom Kampfgericht angeordnete Bodenlage gegen seinen Kontrahenten, um im weiteren Kampf bei eigenem Vorteil mit unwiderstehlichen Durchdrehern Zähler um Zähler zu verbuchen.Mit einem deutlichen 9:1-Sieg zog der Rheintaler in den Kampf um die Bronzemedaille ein. Seine Familie bejubelte den Erfolg auf der Tribüne.Im 2000-jährigen Badeort der Römer baden gegangenEs wartete der Russe Said Abubakarow in der Wettkampfhalle des Olympico Centro, wo sich die Kaderschmiede der italienischen Ringer, Judokas und Karatekas befindet. Die Halle steht nicht in Rom, sondern in Ostia, dem nahe gelegenen Badeort der Hauptstädter, der seit 2000 Jahren Badegäste empfängt.Baden ging in seinem letzten Kampf auch Ramon Betschart. Seine ersten Bemühungen gegen Abubakarow fruchteten nicht, dagegen gelang dem Russen eine 4er-Wertung nach einer Bodenlage.Nach der Pause liess dieser einen Wurf folgen, den der Schweizer Trainer mit einer Challenge anfocht. Die Kampfrichter liessen sich allerdings nicht umstimmen: Es blieb bei vier Punkten für Abubakarow, der sich damit 10:0 durchsetzte.Die Enttäuschung bei Ramon Betschart war goss. Die zwei Kämpfer aus der früheren Sowjetunion erwiesen sich als zu stark für ihn.Mit seinem fünften Platz und dem seines Mannschaftskollegen Dimitar Sandow (55 kg) aus der Westschweiz gab es erneut keine Medaille für die Schweizer Ringer, die für die Moral des gesamten Nationalteams so wichtig wäre. Sie könnte die Initialzündung zu einer weiteren sportlichen Entwicklung sein.Gerhard Remus, Rom