08.07.2019

Rätselspass für Spürnasen

Wir haben eine dritte Oberstufenklasse auf dem Detektiv-Trail durchs Städtli begleitet.

Von Benjamin Schmid
aktualisiert am 03.11.2022
Ausgerüstet mit Schreibzeug, einer Schatzkarte und Knobelaufgaben startet das Abenteuer beim Rathausplatz. Für neun Franken erhalten Interessierte Zugang zur Schatzkarte. Es gibt die Möglichkeit, entweder einen elektronischen, GPS-unterstützten Plan aufs Smartphone zu laden oder eine Papierversion zum Ausdruck herunterzuladen.Gemeinsam mit Saskia Egger, Armonda Aliu und Selena Walt von der dritten Oberstufe des Schulhauses Feld nehmen wir die Herausforderung an und begeben uns auf Schatzsuche durchs Städtli.Auf den Spuren von Sherlock HolmesDie drei Kilometer lange Route schlängelt sich durch die Altstadt, führt über den Breitekreisel und den «Frauenhof» Richtung Kloster und weiter dem Schwester-Bernarda-Weg durchs Nonnental hinauf zum historischen Torkel der Ortsbürgergemeinde Altstätten. Bevor die Tour vorbei am Haus der Musik und dem Schulhaus Wiesental wieder zurück zum Rathaus führt, rückt das Rätselraten in den Hintergrund und der Blick schweift über Städtli, Bannriet und Rhein hinüber zu den Gipfeln des Vorarlbergs.Während knapp zwei Stunden tauchen wir auf spielerische Art in die Geschichte der Stadt ein, befassen uns mit Details zu historischen Stätten und erfahren Wissenswertes zu berühmten Persönlichkeiten. Hier müssen wir dem Nachtwächter seine Utensilien zuordnen, dort ist ein Zeichen für einen Nachbarschaftsstreit in den 1960er-Jahren zu entdecken. Ferner müssen wir Höhenunterschiede errechnen und Längen von Kunstobjekten einschätzen, bevor wir mehr über das «Frauenhof»-Gebäude und die Ehrengräben erfahren. Auf dem Rundgang begegnen uns «Türli und Flidari» ebenso wie «Sùmmarvoogìl» und wir erhaschen Einblicke in die Geschichte der Kulturgüter Wein und Fasnacht.Durch die Augen der EinheimischenNach unterhaltsamen zwei Stunden endet der Spaziergang wieder beim Rathausplatz, wo wir den Code für die Schatztruhe berechnen und ins Zahlenschloss derselben eingeben. Als Überraschung gibt es einen kleinen Sofortpreis zum Mitnehmen und die Bestätigung, die Rätsel richtig gelöst zu haben.«Das war kurzweilig», sagt die 16-jährige Saskia Egger aus Altstätten, «die Rätsel sind abwechslungsreich und knifflig, aber gut lösbar.» Obwohl ihr der Trail gefallen hat, glaubt sie nicht, dass sie ihn wiederholt. «Im Hochsommer ist es sehr heiss und es gibt wenig Schatten auf dem Weg.» Für die 15-jährige Armonda Aliu war es ein cooler Nachmittag. «Von mir aus könnte man noch mehr Haltestellen und Rätsel einbauen.» Der Weg führe an schönen Orten vorbei und zeige Altstätten von der schönsten Seite. «Ich kann mir gut vorstellen, die Route mit meinen Verwandten abzulaufen», sagt die Schülerin. Die Klassenlehrperson Sandra Mahla entschied sich spontan für den Rundgang. «Wir kommen an vielen Plätzen vorbei, die schulgeschichtlich relevant für die Jugendlichen sind und es schliesst sich der Kreis zum Abschluss der Schulzeit.»Der Trail ist von der Routenführung und der Schwierigkeit der Knobelaufgaben an ein jüngeres Publikum gerichtet, sodass die Schatzsuche für die meisten Teilnehmer erfolgreich aufhört. Für ortskundige Personen ist es leichter als für Touristen, aber auch Einheimische können auf dem Parcours zu ungewohnten Einsichten und einem vergnüglichen Rätselspass kommen.

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