Der Infoabend wies entfernte Ähnlichkeit mit der Tagesschau des Schweizer Fernsehens auf. Um 19.30 Uhr begrüsste Gemeindepräsident Andreas Eggenberger die Gäste in der Aula des Schulhauses Sonnental zu den Nachrichten aus dem Dorf, legte Zahlen aus dem Gemeindehaushalt dar und schaltete zu Korrespondenten, die detailliert über die Projekte Glasfasernetz, Neubau Geserhus und die Unihockey-Arena der Gators berichteten. Wobei diese Ausführungen durchaus als legitime Werbespots gesehen werden konnten.Die Wirtschaft läuft, es wird gebautErfreulich zeigt sich die Jahresrechnung 2019, bei welcher sich unter anderem die Mehreinnahmen juristischer Personen positiv auswirken. An der Bürgerversammlung Ende März wird eine Steuerfussreduktion um 5 Prozent auf 109 Prozent beantragt.Die Bautätigkeit in Rebstein ist hoch, was sich auch in Grossprojekten spiegelt. Der Aufbau eines gemeindeeigenen Glasfasernetzes beschäftigt bereits seit zehn Jahren. Die Datenmengen verschiedener Internetdienste steigen, entsprechend auch der Bedarf an schnellen Leitungen. Nun stehe der Glasfaseranschluss bis in die Stube bevor, sagte Josef Wyss von der Ingenieurteam AG. Die Elektrizitätsversorgung baut die Rohranlagen und Schächte, Rii Seez Net bietet Dienstleistungen an. Vorausgesetzt die Bürgerschaft heisst Gutachten und Antrag gut, können erste Anschlüsse noch dieses Jahr verlegt werden.Zum Neubauprojekt Geserhus fragte der Heimleiter Laurent Déverin: «Warum bauen?» und führte aus, wie sich der zeitliche Pflegebedarf seit seinem Antritt im Jahr 2011 verdoppelt habe. Die räumlichen Voraussetzungen im Altersheim seien ungenügend, die historische Villa nicht rollstuhlgängig.Architekt Matthias Waibel zeigte Pläne, wie der Neubau mit 60 Zimmern aussehen soll, Déverin betonte das familiäre Flair, welches erhalten bleibe. Die Villa im Vordergrund prägt nach wie vor das Erscheinungsbild oberhalb des Rebhangs. Der «alte» Neubau aus dem Jahr 1975 weicht zwei Ersatzbauten. Welchem Zweck sie dienen werden, wurde gefragt. 20 Wohnungen seien vorgesehen, so Andreas Eggenberger. Deren konkrete Nutzung, allenfalls betreutes Wohnen oder Alterswohnungen, ist noch völlig offen und kommt erst in einem zweiten Schritt zur Sprache. Priorität hat der Neubau. Bis im Herbst sollen die Kosten an einer ausserordentlichen Bürgerversammlung vorgestellt werden.Auflage der Gators-Arena steht bevorEbenfalls auf Kurs ist das Hallenprojekt der Rheintal Gators. Der Unihockeyverein stösst derzeit an seine Grenzen und kann keine Mädchen und Jungen mehr aufnehmen. Die Trainings finden in zehn verschiedenen Hallen statt, was mit einem enormen logistischen Aufwand verbunden ist. Das 11,5-Millionen-Franken-Projekt würde nicht nur Platzprobleme lösen, sondern auch die Bedeutung des Nationalen Leistungszentrums Ost einnehmen und darf deshalb auf breite politische Unterstützung zählen. «Die Finanzierung der Sport- und Eventhalle ist praktisch beisammen», sagte Adrian Knechtle. Das Projekt soll nächstens aufgelegt werden.Anschliessend zeigte sich Schulratspräsident Roland Schönauer bemüht, den Abend nicht in die Länge zu ziehen, «um beim Apéro spannende Themen zu erörtern». Im Eiltempo erwähnte er die laufende Rechnung der Primarschule –fast eine Punktlandung – seitens Oberstufe seien keine besonderen Investitionen geplant, in schulischen Belangen stehen ein neues Benotungssystem sowie eine ändernde Regelung des Übertritts an die Oberstufe bevor, worauf die Lehrerschaft vorbereitet werde.Bleibt die Nachricht, dass sich Rebstein weiterhin Energiestadt nennen darf. Das Label zeichnet eine ergebnisorientierte Energiepolitik aus und ist die nächsten vier Jahre gültig.