25.06.2019

Punktlandung für Lena Bischofberger

An den Regionenmeisterschaften Ost in Zürich springt Lena Bischofberger im Dreisprung genau zwölf Meter weit und erfüllt die Limite für die EYOF, eine Art Olympische Spiele für die Europäische Jugend.

Von Michele Bellino
aktualisiert am 03.11.2022
Michele BellinoEin lang gehegtes Ziel geht am letzten Tag der Limitenphase erfolgreich in Erfüllung. Die 17-jährige Obereggerin erreichte am letzten Sonntag genau die Weite im Dreisprung, die eine erste und wichtige Bedingung erfüllt, um am 15. European Youth Olympic Festival (EYOF) an den Start zu gehen. Eine weitere Bedingung erfüllt sie auch, weil sie die beste U18-Dreispringerin der Schweiz ist. In gewissen Disziplinen erfüllten mehrere Athletinnen die Limite, aber nur eine Person pro Disziplin kann selektioniert werden. In den nächsten Tagen entscheidet nun Swiss Olympic, wer von den Schweizer U18-Athletinnen und Athleten, die eine Limite erfüllten, einen der 28 Quotenplätze erhalten.Positive Einstellung und Vertrauen in sichIn Zürich nutzte die Athletin vom KTV Altstätten die idealen Bedingungen für die Erfüllung ihres Zieles, im Schweizer Dress an einer internationalen Meisterschaft an den Start zu gehen. Nach ihrem letztjährigen Gewinn der Silbermedaille an den U18-Schweizer-Meisterschaften in Frauenfeld, wo sie mit 11,25 m erstmals über elf Meter sprang, wurde die mögliche Erfüllung dieser Limite erstmals in Betracht gezogen. Nach einem intensiven und fast perfekt laufenden Wintertraining steigerte sie ihre Indoor-Bestweite auf 11,69 m. Damit wurden die zwölf Meter immer konkreter.Nach einem ersten Wettkampfblock im Mai kam sie, wiederum in Frauenfeld, bis auf neun Zentimeter an die Limite heran. Auch der zweite Wettkampfblock im Juni verlief ideal, so, dass sie letzten Sonntag im entscheidenden Moment diese Limite erreichen konnte. Neben ihrer grossen Freude für den Sport und ihrem Trainingsfleiss ist diese Fokussierung eine weitere Qualität, welche die erst 17-jährige Athletin auszeichnet.Nahe am KantonalrekordLena Bischofberger hatte am Sonntagnachmittag nicht immer die einfachsten Bedingungen. Ideal waren das schöne Wetter und die Wärme. Schwierig war der wechselnde Wind. So hatte sie fast immer die schlechtesten Windverhältnisse, sprich Gegenwind. Nach 11,50 m liess sie sich 11,56 m und 11,53 m schreiben und lag sogar auf Rang zwei. Sie liess sich davon nicht beirren, immer mit dem Wissen, es braucht nur einen einzigen perfekten Sprung. So setzte sie im vierten Versuch alle ihre Fähigkeiten ein, traf den Balken optimal, riskierte in den drei Teilsprüngen Hop, Step und Jump alles und sprang punktgenau auf zwölf Meter. Ein kurzes Abwarten auf die Windmessangabe (0,0) und dann war die Freude riesig. Die Emotionen waren so gross, dass es schwierig war, ihr Resultat in den letzten beiden Sprüngen noch zu toppen. Es folgten die Sprünge auf 11,73AABB22m und 11,63 m und bestätigte die Tatsache, dass es nur einen einzigen perfekten Sprung in einem Wettkampf braucht, um obenaus zu schwingen. Nun liegt sie nur noch zwölf Zentimeter hinter dem U18-Kantonalrekord von Alina Tobler.Der Entscheid fällt am 5. JuliMit dem Wissen, dass der U18-Schweizer Meisterin an den Regionenmeisterschaften West kein Exploit gelang (11,68 m), stieg sie erleichtert und glücklich zum ersten Mal als Regionenmeisterin Ost auf das oberste Podest. Genau zwei Jahre, nachdem sie auf dieser Sportanlage exakt zehn Meter weit sprang, war das Sihlhölzli wiederum Schauplatz für die Premiere auf exakt zwölf Meter. Am Freitag, 5. Juli, entscheidet das Swiss Olympic Komitee nun, ob Lena Bischofberger vom 21. bis zum 27. Juli 2019 in Baku (Aserbaidschan) im Schweizer Nationaldress an den Start gehen kann. Die sehr guten Leistungen der weiteren Rheintaler Athletinnen und Athleten folgen in einer nächsten Ausgabe.

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