Wegen warmer Tage schon vor Wochen hat das Pflanzenwachstum dieses Jahr besonders früh eingesetzt.Am Dienstag nach Ostern fiel die Temperatur nachts auf minus 4 Grad, dazu gab es Schnee. Es sei schlimm gewesen, sagt der Lüchinger Obstbauer Erwin Saxer. Nun wiederholte sich der Temperatursturz. In der Nacht auf Mittwoch war Erwin Saxer deshalb nicht im Bett.Um Ernteschäden möglichst klein zu halten, schützt er seine Kultur mit besonderen Massnahmen. Einerseits verwendet er Frostkerzen, die allerdings recht teuer sind, andererseits setzt er auf die sogenannte Überkronenberegnung, die auch Frostschutzberegnung genannt wird.Es geht um gezieltes Besprühen mit sehr kleinen Wassertropfen. Weil Wasser beim Gefrieren Wärme an die Umgebung abgibt und das Wasser unmittelbar an den Pflanzen gefriert, kommt die Wärme den Pflanzen zugute. Auf ihnen wird Kristallisationswärme freigesetzt. Es ist ein ausgeklügeltes System, bei dem natürlich einiges zu beachten ist. Der Obstbauer hofft aber, dass Frost nun ausbleibt und die Ernte möglichst nicht geschmälert wird.Als besonders anfällige Apfelsorten nennt Erwin Saxer Jonagold und Topaz. Sollten sich Frostringe oder Frostzunge auf ihnen bilden, wären sie nur noch als Mostobst zu gebrauchen – und davon gibt es sowieso schon genug.