08.04.2020

Publireportage: Mess-Stipendien helfen den Ärmsten der Armen

Das Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» unterstützt Priester mit Mess-Stipendien. Padre Angel ist einer von ihnen.

Von Ivo Schürmann
aktualisiert am 03.11.2022
Den Menschen in der Hauptstadt Venezuelas, Caracas, geht es in der gegenwärtigen Krise relativ gut, die Situation auf dem Land ist desaströs.In einem solch armen Gebiet – im Bistum San Felipe – wirkt Padre Angel Orellana als Pfarrer der Pfarrei San Javier. Der Ausbruch der Corona-Pandemie verschärft die Situation zusätzlich. Padre Angel kann auf «Kirche in Not (ACN)» zählen. Das Hilfswerk unterstützt ihn mit Mess-Stipendien. So auch für Padre Angel in Venezuela.Sein Pfarrhaus ist gross. Doch es sollte dringend renoviert werden. Aber das ist eines der kleinen Probleme des Pfarrers. Grössere Sorgen bereiten ihm die nur sporadisch funktionierende Strom- und Wasserversorgung. Deshalb stehen im ganzen Land in den Badezimmern grosse, mit Wasser gefüllte Bottiche, sollte die Wasserversorgung ausfallen. Wohlhabende Leute oder gute Restau-rants werfen bei langem Stromausfall Diesel-Generatoren an.Die Pfarrei San Javier existiert seit dem Jahr 1778 und ist sehr gross. Um bis zum kleinen Dorf Guarataro zu gelangen, benötigt Padre Angel mit dem Bus oder per Autostopp knapp eine Stunde durch Wald- und Steppe. In Guarataro steht eine kleine Holzkapelle, in der Padre Angel einmal in der Woche eine heilige Messe feiert. Die Kinder freuen sich über seinen Besuch. Sobald er bei der Kapelle eintrifft, strömen die Kinder aus allen Richtungen zu ihm. Viele sind unterernährt und sehen drei bis vier Jahre jünger aus als sie sind. Die Kirche ist eine der wenigen Institutionen, die sich dort der Menschen annimmt. Es gibt keinen Polizeiposten und keinen Arzt. Dies endet für die Bewohner bisweilen tödlich. Als eine Frau in der Nacht gesundheitliche Probleme bekam, fand sich weder ein Arzt noch eine Ambulanz, die nach Guarataro kommen wollte. Da die Bewohner sehr arm sind, haben sie selbst keine Fahrzeuge. Am Morgen war die Frau tot.Das ist Realität, in der Padre Angel als Seelsorger wirkt. Er selbst muss anerkennen, dass seine Anwesenheit nichts als ein Tropfen auf den heissen Stein ist: «Es ist schwer, den Menschen von der Liebe Gottes zu predigen, wenn sie täglich nur Ignoranz und Verachtung erleben. Immerhin spüren sie, dass sie mir und der Kirche nicht gleichgültig sind.»Mess-Stipendien halten Padre Angel am LebenDer jugendlich wirkende Priester nimmt sein Schicksal an. Er beklagt sich nicht über die widrigen Umstände. Dem Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» ist er dankbar für die monatlichen ausgezahlten Mess-Stipendien. Sie werden vom Bischof von San Felipe, Víctor Hugo Basabe, an alle Priester des Bistums verteilt und sind das einzige Einkommen des Padre.Von den Gläubigen in seiner Pfarrei erhält er höchstens Lebensmittel aus Dankbarkeit. Mit denen entschädigt er auch seine Helferinnen und Helfer, die Naturalien dem Geld vorziehen. Durch die hohe Inflation in Venezuela verliert Geld täglich an Wert.Der Alltag von Padre Angel ist sehr herausfordernd, doch seiner Situation begegnet er mit einem gewinnenden Lächeln: «Alles ist halb so schwer, wenn man weiss, dass Gott mit einem ist», sagt der Geistliche.

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