11.02.2020

Protest gegen geplante Buslinie

Die Anwohner der Kropfackerstrasse möchten verhindern, dass Linienbusse durch ihr Quartier fahren.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Die geplante Buslinienführung über die Gemperen- und Kropfackerstrasse, inklusive der zwei neuen Haltestellen, stellte der Gemeinderat erstmals am Informationsabend Mitte Januar vor. Mit dieser Variante möchte Berneck die dicht besiedelten Wohngebiete besser erschliessen. Bei Andreas Weiler, der an der Kropfackerstrasse wohnt, läuteten sofort die Alarmglocken. Wenn er sich vorstellt, dass täglich 70 Busse durch sein Quartier fahren werden, hat er ein ungutes Gefühl. Mit einem auffälligen, grünen Plakat macht er nun darauf aufmerksam. «Wenn die Buslinie bewilligt ist und die Busse fahren, ist es zu spät, sich zu wehren», sagt er. Dies sei sein stiller Protest gegen das Vorhaben der Gemeinde. Betroffen ist auch die ehemalige Gemeinderätin Margrit Wellinger. Spontan sammelte sie im Quartier Unterschriften, die sie mit einem Schreiben letzte Woche dem Gemeindepräsidenten Bruno Seelos überreichte. «Die Kropfackerstrasse ist ein Schulweg», führt sie einen der Gründe für ihren Widerstand an. Vor Jahren habe man aus diesem Grund die Pflanzentöpfe zur Verkehrsberuhigung und zur Verkehrssicherheit aufgestellt.Ausserdem habe seit der Erschliessung und Überbauung der Mobil- und Gallusserwiese der motorisierte Verkehr stetig zugenommen, da viele Bewohner den Weg über die Kropfackerstrasse und die Feldmülistrasse benutzen. «Und nun sollen wir an der Kropfackerstrasse auch noch den Verkehr von 70 Busbewegungen pro Tag ertragen?», ärgert sich Margrit Wellinger. Sie glaubt auch nicht, dass die neue Situation zur Verkehrsberuhigung und zur Verkehrssicherheit beiträgt.Projekt Gemperenstrasse aufs Eis gelegtBereits vor sechs Jahren wurde eine Busführung über die Gemperenstrasse in die Auerstrasse geprüft. Nachdem die Auflagen, baulichen Massnahmen und Einschränkungen zu gross waren, habe der Gemeinderat das Projekt auf Eis gelegt. Vor der Kantonspolizei wurde damals die enge Einfahrt von der Gemperenstrasse in die Auerstrasse beanstandet. Die grossen Busse würden Mühe haben, die Brücke bei der Auerstrasse zu befahren, argumentierte die Kantonspolizei. Die RTB teilte damals mit, sie würde damit keine Probleme haben, da sie oft solche Situationen im Rheintal antreffe. Die Einfahrt zur Kropfackerbrücke findet Margrit Wellinger problematischer: «Diese Brücke ist weniger breit und bei 70 Ein- und Ausfahrten des Busses sind kritische Verkehrssituationen vorprogrammiert.» Sie erwartet, dass der Gemeinderat die geplante Linienführung und die Haltestellen beim Kindergarten nochmals überdenkt und hofft auf ein klärendes Gespräch mit allen Anstössern.Frühestens auf den Fahrplanwechsel 2021«Wie an der Informationsveranstaltung angekündigt und Margrit Wellinger bei der Unterschriftenabgabe zugesichert, möchte der Gemeinderat als nächstes das Gespräch mit den Anwohnern führen», sagt Bruno Seelos. Der Gemeinderat möchte an der nächsten Sitzung das weitere Vorgehen festlegen. Die Umlegung der Buslinie ist frühestens auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2021 möglich. Die Investitionskosten von rund 220 000 Franken seien deshalb bereits ins Budget aufgenommen worden. «Das bedeutet aber nicht, dass die Buslinie definitiv auch realisiert wird», betont Seelos. Der Gemeinderat möchte vorher die Zustimmung der Bürgerschaft. «Wir wollen nicht, dass das Projekt unnötig durch Einsprachen blockiert wird.»Die alte Variante via Gemperenstrasse stehe nicht mehr zur Diskussion. «Dafür müsste die Brücke an der Auerstrasse umgebaut werden, womit das kantonale Tiefbauamt nicht einverstanden ist», erklärt Bruno Seelos.

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