02.09.2022

Promotion: Nachwehen von Jackson Hole

Die jüngste Erholung an den Aktienmärkten fusste auf der Hoffnung der Anleger, der geldpolitische Gegenwind würde bald abflauen. Das Notenbanktreffen im amerikanischen Jackson Hole sorgte diesbezüglich aber für Ernüchterung.

Allen voran Fed-Chef Jerome Powell signalisierte, dass die Inflationsbekämpfung oberstes Ziel der Währungshüter sei. Als Resultat haben sich die US-Zinserwartungen des Marktes für Frühjahr 2023 in Richtung der 4 %-Marke bewegt und folgen damit wieder dem «Dot Plot» (Leitzinserwartungen der FOMC-Mitglieder). Dies sowie die aktuellsten Inflationsdaten aus der Eurozone (August: +9,1 %) sorgten für Nervosität an den Börsen. Das Angstbarometer VIX kletterte entsprechend in dieser Woche zeitweise auf über 27 Punkte, den höchsten Stand seit Anfang Juli.Die Aktienmärkten tendierten über weite Strecken schwächer. Von den heimischen Unternehmen kamen derweil gemischte Nachrichten. Stadler Rail leidet unter den steigen-den Inputkosten: Der Zugbauer verzeichnete im ersten Halbjahr trotz guter Auftragslage einen Gewinneinbruch und kappte seine Profitabilitätsziele. Der Markt hatte dies jedoch erwartet. Zudem werteten die Anleger die Berufung von Markus Bernsteiner zum neuen CEO positiv. Die Aktie kletterte am Mittwoch um bis zu 6 %. Ebenfalls weniger verdient haben der Vermögensverwalter Partners Group und der Schliesstechnikkonzern Dormakaba. Optimistisch zeigt man sich indes bei Givaudan. Der Aromen- und Duftstoffhersteller bestätigte seine Wachstumsziele. Die Komax-Gruppe hat nach dem Zusammenschluss mit der Metall-Zug-Tochter Schleuniger ihre Prognosen erhöht.Die Konsumentenpreise in der Schweiz sind derweil im August gegenüber dem Vorjahr um 3,5 % gestiegen (Juli: +3,4 %). Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird entsprechend weiter auf die geldpolitische Bremse treten. Allerdings dürf-te sie das Tempo vom Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) im September abhängig machen.Denn straffen die helvetischen Währungshüter ihre Geldpolitik stärker als die europäischen Kollegen, so droht der Schweizer Franken infolge der zunehmenden Zinsdifferenz gegenüber dem Euro, sich weiter aufzuwerten. Ein starker Franken dämpft zwar die importier-te Teuerung, belastet aber die Euro-Umsätze der heimischen Unternehmen.Wir gehen aktuell davon aus, dass SNB sowie EZB die Zinsen im September um jeweils 50 Basispunkte anheben werden. (pd)Interessiert? Kontaktieren Sie die Experten von Raiffeisen vor Ort. Als ausgewiesene Anlagebank finden wir die passende Lösung für Sie. www.raiffeisen.ch/anlegen.

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