13.08.2021

Promotion: Krisen haben Schweizer Anlageverhalten kaum verändert

Die Finanzmärkte wurden in den letzten 15 Jahren gleich zweimal von grösseren Verwerfungen getroffen. Die Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009 machte den Anfang und hat letztlich den Beginn der Niedrigzinsen eingeläutet. Als im letzten Jahr die Coronakrise ausbrach, beeinflusste dies ebenfalls die Finanzmärkte. Doch ein genauerer Blick zeigte, dass die Veränderungen eher von kurzer Dauer waren: So zeigt sich der Swiss Market Index (SMI) nach einem großen Einbruch im März 2020 heute bereits deutlich über dem Vorkrisenniveau. Genau diese Beobachtung stützt auch der LGT Private Banking Report aus dem Jahr 2020. Doch wie wurde das Anlegerverhalten genau beeinflusst und welche Geldanlagen lohnen sich für Anleger heute?

Von pd
aktualisiert am 03.11.2022
LGT Private Banking Report: Anleger ziehen Lehren, ändern ihr Verhalten aber nur geringfügig Der LGT Private Banking Report aus dem Jahr 2020 hat das Anlageverhalten vermögender Schweizer genauer unter die Lupe genommen. Im Fokus standen dabei Personen, die ihre Anlageentscheidungen selbst treffen und diese nicht ausschließlich an einen Bankberater delegieren. Hier zeigt sich ganz klar: Die Anleger sind schon nach der Finanzkrise deutlich kritischer gegenüber Bankberatern geworden und hinterfragen entsprechende Empfehlungen.Folgende Folgen konnten die Umfragen ermitteln:Meiden von Geldanlagen: In der Befragung gaben 63% der Befragten an, seit der Finanzkrise Geldanlagen zu meiden, die sich nicht wirklich verstehen.Fakten: Faktenbasierte Entscheidungen für oder gegen bestimmte Geldanlagen sind für 60% der Befragten wichtiger geworden.Vorsicht: Ebenfalls 60% der Befragten gaben an, dass sie ihr Portfolio etwas konservativer ausgerichtet haben.Diese Auswirkungen waren in der Coronakrise ebenfalls zu spüren. Die Anleger in der Schweiz behielten die Nerven, so dass Panikaktionen wie überhastete Verkäufe oder Käufe eher die Ausnahme blieben. Auch Portfolioumschichtungen waren eher von kurzer Dauer.Trotz der zunehmenden Skepsis im Hinblick auf Vermögensberater sehen 59% der Befragten die Vermögensberatung nach wie vor als Kerndienstleistung. Dabei scheint es einen Trend zu mehr persönlicher Beratung und weg von rein digitalen Beratungsangeboten zu geben.Geldanlage als Einsteiger: Die ersten Schritte Wer selbst in das Thema Geldanlage einsteigen möchte, steht heute vor einer durchaus komplizierten Situation: Die Zinssätze für Sparkonten und Tagesgeld befinden sich im Keller und bringen kaum eine nennenswerte Rendite hervor. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich auch mit anderen Formen der Geldanlage zu beschäftigen.Hier einige Beispiele:AktienFondsAnleihenImmobilienGeldanlage in Aktien: So funktioniert der EinstiegEin Investment in Aktien erscheint angesichts der Magerrenditen von Zinseinlagen durchaus sinnvoll. Dafür benötigen Anleger zum einen ein gutes Aktiendepot, mit dem ein Online-Zugriff auf bekannte Handelsplätze ermöglicht wird und zum anderen entsprechendes Grundwissen. Hier können zu Beginn Fachportale helfen, die einen grundlegenden Einblick in die Materie gewähren und wichtige Zusammenhänge anschaulich erklären.Wer sich mit den Basics in Bezug auf die Börse auskennt, sollte sich danach mit der Handelsplattform des eigenen Brokers vertraut machen. Es ist wichtig, zu wissen, wie Transaktionen in Auftrag gegeben werden können und wie sich Orderzusätze (Stopps, Limits) setzen lassen. In einem letzten Schritt folgt dann eine Anlagestrategie, nach der die Transaktionen ausgeführt werden.Geldanlage in Fonds: Für Anfänger oft sinnvollGerade Fonds stellen für Anleger oft eine attraktive Möglichkeit dar, von den hohen Renditen an den Kapitalmärkten zu profitieren. Der große Vorteil: Es wird keine umfassende Expertise benötigt, wie bei eigenen Aktieninvestments. In diesem Fall tätigen die Experten des Fonds die Investments (aktiv gemanagte Fonds) oder es wird einfach ein bestimmter Index nachgebildet (passiv gemanagte Fonds). Unter den letzteren stechen vor allem die ETFs hervor. Da diese immer gleich einen ganzen Aktienindex (z.B. SMI, MSCI World, S&P 500) abbilden, erfolgt zudem eine grosse Risikostreuung.Geldanlage in Anleihen: Genau hinschauenWer sich für Anleihen interessiert, sollte sich die verschiedenen Möglichkeiten genau anschauen. Neben Staatsanleihen stehen auch Unternehmensanleihen zur Verfügung. Hier ist ein Blick auf die Bonität sehr wichtig, denn bei einer Insolvenz des Unternehmens kann es ansonsten zu Kapitalverlusten kommen. Grundsätzlich gilt: Je sicherer eine Anleihe, desto geringer der Zinssatz (Kupon). Da Anleihen jedoch auch an den Börsen gehandelt werden, kann sich deren Kurs ändern und somit zusätzliche Rendite erwirtschaften oder (im schlechten Fall) die effektive Rendite mindern.Geldanlage in Immobilien: Verschiedene MöglichkeitenInvestments haben auf den ersten Blick den grossen Nachteil, dass von Beginn an eine hohe Kapitalsumme benötigt wird. Dies ist jedoch nicht zwingend so, denn es besteht auch die Möglichkeit, eine Immobilie per Darlehen zu erwerben und dieses aus den Mieteinnahmen zu tilgen. Darüber hinaus können existiert auch die Möglichkeit, über Immobilienfonds in diese Assetklasse zu investieren.Die Möglichkeiten in Bezug auf die Geldanlage sind also recht vielfältig. Welche der obigen Optionen am Ende sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:Risikobereitschaft: Wer mit einem gewissen Kursrisiko leben kann, fährt mit eigenen Aktieninvestments sowie der chancenorientierten Fonds sicherlich sehr gut. Risikoaverse Anleger sollten hingegen lieber auf ETFs oder sichere Staatsanleihen setzen, wobei gerade die Staatsanleihen oft auch nur magere Renditen erzielen.Ziel: Je nach Anlageziel kommen unterschiedliche Assets und Strategien infrage. Wer klassischen Vermögensaufbau betreiben möchte, fährt mit langfristigen Ansätzen wie Buy & Hold-Strategien und thesaurierenden Fonds bei Aktien sehr gut. Für regelmäßige Auszahlung sorgen hingegen ausschüttende Fonds oder auch vermietete Immobilien.Kapital: Auch die Kapitalverfügbarkeit spielt durchaus eine Rolle. Steht bereits eine grosse Summe zur Verfügung, geht es eher um große Einzelinvestments wie Immobilienkäufe, Erwerbungen großer Fondsanteile oder der Kauf von Aktienpaketen. Hier spielt in Bezug auf Aktien und Fonds der Einstiegszeitpunkt eine wichtige Rolle. Soll hingegen monatlich eine kleine Summe investiert werden, um ein Vermögen aufzubauen, geht es eher um Stetigkeit wie bei Fondssparplänen.Geldanlage wird nicht einfacherAngesichts der Situation auf den Geld- und Kapitalmärkten lässt sich festhalten, dass das Thema Geldanlage nicht gerade einfacher wird. Die große Finanzkrise sowie auch die Coronakrise haben letztlich durchaus zu einer erhöhten Vorsicht der Anleger geführt. Trotzdem gab es keine grossen Umschichtungen in den Portfolios. Wer heute in den Bereich Geldanlage einsteigt, sollte sich mit den verschiedenen Assets vertraut machen und seine Ziele definieren. So lässt sich eine konsistente und passende Strategie entwickeln.

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