Verschärfend ist, dass die überraschende Absetzung von Kevin McCarthy, dem republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, die Verhandlungen mit dem Senat über einen endgültigen Haushalt erschwert. So steigt das Risiko einer neuerlichen Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch eine der Ratingagenturen. Zusätzlich belasteten zu Wochenstart die steigenden Anleiherenditen und die Zinsängste der Anleger die Stimmung an den Aktienmärkten. Sinkende Ölpreise und schwächer als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten dämpften die Zinssorgen jedoch in der zweiten Wochenhälfte. Darüber hinaus bekräftigte die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, dass die Zinsen im Euroraum vorerst wohl nicht mehr angehoben werden.
Sandoz-Aktie dürfte volatil bleiben
Nach 27 Jahren als Generikatochter des Pharmariesen Novartis geht Sandoz seit Mittwoch wieder eigene Wege. Die Aktie startete zu einem Kurs von 24 Franken, was einer Marktkapitalisierung von gut elf Milliarden Franken entsprach – Analysten hatten den Börsenwert im Vorfeld auf 15 bis 20 Milliarden Franken taxiert. Im Verlauf des ersten Handelstags verlor der Titel zeitweise weiter an Boden. Grund war zum einen, dass alle Fonds, die nur den SMI abbilden, ihre Sandoz-Papiere kursunabhängig abstossen mussten. Zum anderen passt der Titel vielen Investoren wegen seiner Grösse, der eher geringen Marge oder des Geschäftsfeldes nicht ins Portfolio. Der Titel dürfte deshalb bis auf Weiteres volatil bleiben.
Die Konsumentenpreise in der Schweiz haben sich indes im September auf Jahressicht um 1,7 % verteuert, nach 1,6 % im Vormonat. Damit ist die Inflation erstmals seit Februar wieder gestiegen, allerdings weniger stark als von den Ökonomen erwartet. Die Kernrate, die volatile Güter wie Nahrungsmittel und Energie ausschliesst, sank indes von 1,5 % auf 1,3 %. Wegen der Mietzinserhöhungen im Oktober wird auf Jahresende hin ein weiterer Teuerungsschub erwartet. Trotzdem dürfte die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Zinsen nicht anheben. Der geldpolitische Gegenwind für die Wirtschaft bleibt somit bestehen. Das spiegelt sich in den Firmenpleiten. Der Gläubigerverband Creditreform prognostiziert für 2023 knapp 10000 Konkursanmeldungen. Das sind gleich viel wie 2022, aber ein Viertel mehr als vor der Corona-Pandemie.
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