27.05.2022

Promotion Börse: Flirt mit dem Bären

Es ist wie mit dem Wetter: Irgendwann hört es auf zu regnen. Das bedeutet aber nicht, dass sich danach die Sonne zeigt.

Von André Weishaupt
aktualisiert am 02.11.2022
Nach einer schwachen Vorwoche hat sich der Schweizer Aktienmarkt gefangen. Aufgrund fehlender Impulse kann die Entwicklung am ehesten als Treten an Ort beschrieben werden.Unternehmensseitig hat Nestlé die Übernahme des brasilianischen Unternehmens Puravida bekannt gegeben. Vorsichtig geäussert hat sich der Haushaltgerätehersteller V-Zug. Aufgrund gestiegener Beschaffungskosten sowie Lieferengpässen dürften Umsatz und Betriebsergebnis die Erwartungen verfehlen. Nach ei­nem erfolgreichen Geschäftsjahr hat sich der Komponentenhersteller LEM zurückhaltend zum ersten Quartal geäussert. Maschinenbauer Sulzer hat beschlossen, sich aus dem russischen Markt zurückzuziehen.  Der breite US-Markt, gemessen am S&P 500 Index, büsste letzte Woche kurzzeitig von seinem Höchstwert mehr als 20 % ein. Damit befände sich die Börse offiziell in einem Bärenmarkt. Das Zusammenspiel zwischen Inflation, steigenden Zinsen und der damit verbundenen wirtschaftlichen Abschwächung drückt auf die Stimmung. Ein Ende ist vorerst nicht in Sicht. Bereits seit längerem in einem Bärenmarkt befindet sich die Technologiebörse Nasdaq, sie verbuchte 2022 bislang ein Minus von 29 %. Dass Investoren erbarmungslos auf schwache Zahlen reagieren, zeigte sich beispielhaft an den Kursstürzen des Social Media Dienstes Snap, der an einem Tag 43 % einbüsste. Wenn eine Aktie 50 % ihres Wertes einbüsst, muss sie 100 % zulegen, um wieder auf das alte Kursniveau zu gelangen. Das zeigt, wie schwierig es ist, alte Höchstmarken wieder zu erklimmen. Trotzdem orientieren sich Investoren häufig an alten Rekorden. Das ist falsch, denn die Beurteilung einer Aktie geschieht mit Blick nach vorne. Es sind die erwarteten Gewinne und das künftige Zinsniveau, die den Wert eines Unternehmens bestimmen. Im Swiss Market Index (SMI) haben Geberit, Richemont, Sika und Partners Group dieses Jahr zwischen 30 % und 33 % eingebüsst. Um auf den Kurs von Anfang des Jahres zu klettern, müssen die Titel zwischen 44 % und 50 % zulegen. Das ist wie beim Velofahren: Den Berg hinauf zu strampeln ist viel anstrengender als runter zu fahren. André Weishaupt Raiffeisenbank Oberes RheintalInteressiert? Kontaktieren Sie die Experten von Raiffeisen vor Ort. Als ausgewiesene Anlagebank finden wir die passende Lösung für Sie.Hier geht's zur Raiffeisen-Website  

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