01.09.2019

Progressives aus der Vergangenheit

Die österreichische Pink-Floyd-Coverband Floyd Division spielte im voll besetzten «Sonnen»-Saal perfekte Musik.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Derzeit reiht sich im Rheintal ein Cover- oder Tribute-Band-Konzert an das nächste. Vor Kurzem machten die Epigonen von Michael Jackson und Phil Collins den Anfang, und in Kürze kommen Queen-Nachahmer ins «Madlen» und die unvergleichliche Josephine Pee alias «Tina Turner» und Olivier Tronquet alias «Joe Cocker» besuchen noch im September die Schöntalhalle.Unsterbliche Rockmusik der Siebziger und AchtzigerAm Samstag traten Floyd Division nach einem begeisternden Konzert im letzten Jahr wieder im «Sonnen»-Saal in Altstätten auf. Und verzauberten auch dieses Jahr die Fans der unsterblichen Rockmusik der Siebziger und Achtziger Jahre mit beinahe originalen Pink-Floyd-Klängen und einer Licht- und Multimediashow, die auch jener des grossen Vorbilds ähnelte. Was aber vor vierzig, fünfzig Jahren noch ultramodern und noch nie dagewesen war, erscheint heute nur noch als liebevolle, altbackene Reminiszenz an die vermeintlich guten alten Zeiten.Coverbands stehen immer vor einem Problem. Das einzigartige Charisma des gecoverten Stars soll auf die Bühne gebracht werden, ohne ins peinliche Kopieren zu verfallen. Was bei Pink Floyd etwas leichter fällt als etwa bei den Stones oder Beatles. Denn die Ausnahmeband rund um Roger Waters hatte live vor allem mit gross angelegter Show und weniger mit Präsenz der Musiker oder Sänger gepunktet. Doch Floyd Divison schafften in ihrer Show in Altstätten den Spagat. Perfekter Sound, gute Optik und auch eine tolle Bühnenpräsenz und Ausstrahlung. Was vor allem Bandleader und Sänger Roman Bischof sowie den Backgroundsängerinnen Brigitte Guggenbichler und Sandra Kren zu verdanken war. Welch grossartige Stimmen da am Werk waren, zeigte sich spätestens bei der Nummer «The great gig in the sky», die im Original von der britischen Studiosängerin Clare Torry gesungen wurde und von Floyd Division perfekt über die Bühne kam.Einzelne Songs und Hits der OriginalbandEntgegen der Vorstellung ihrer Kollegen von Yet another floyd, die auch letztes Jahr im Rheintal aufspielten und das Konzeptalbum «Dark side of the moon» komplett auf die Bühne brachten, hielten sich Floyd Division an einzelne Songs und Hits der Originalband. Und konnten die Zuschauer mit dem eigenständigen Floyd-Stil mit Einflüssen aus Progressive Rock, Blues, Jazz sowie klassischer und neuer Musik sowie den vielen altbekannten Hits wie «Another brick in the wall», «Shine on you Crazy Diamond», «Money» und «Wish you were here» begeistern. Was immer wieder verblüffte, ist die Tatsache, wie viel Emotion aus den Gitarrensoli herauszuhören ist, welche Leidenschaft, Trauer oder auch Fröhlichkeit. Obwohl die Floyd’sche Musik in ihrer Perfektion und Konzeption ja eigentlich wie am Reissbrett durchkonstruiert wirkt. Mit dem neuerlichen Engagement von Floyd Division haben die Veranstalter Franz Götz und Ugo Morandi der grossen «Oldies-but-Goldies»-Fangemeinde im Rheintal einen viel umjubelten Konzertabend ermöglicht.HinweisMehr Bilder auf rheintaler.ch.

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